Indonesien: Weihnachts-Amnestie für 9.000 christliche Gefangene
Von Gudrun Sailer - Vatikanstadt
Wie der vatikanische Fides-Dienst meldet, betrifft die Teilamnestie auch den früheren Gouverneur der Hauptstadtregion Jakarta, den Christen Basuki Tjahaja Purnama, der wegen angeblicher Blasphemie zwei Jahre einsitzt. Seine Strafe wurde um 15 Tage gekürzt, wie Fides weiter berichtet. Für 175 Häftlinge, die wegen geringfügiger Straftaten verurteilt wurden, bedeutete die Anmestie Freilassung.
Indonesiens Präsident Joko Widodo hat unterdessen aus Anlass von Weihnachten eine Botschaft der Solidarität an die Christen seines Landes gerichtet. Darin unterstrich der politische Ziehvater des verurteilten Ex-Gouverneurs, die kulturelle Vielfalt in Indonesien sei „ein wirklicher Segen“ und die Christen ein wichtiger Teil der Nation.
Widodos Aussagen fallen in eine Zeit, in der das interreligiöse Klima im größten Land mit muslimischer Bevölkerungsmehrheit sich verschlechtert. Viele Indonesier feierten Weihnachten bisher im Zeichen der Solidarität mit christlichen Mitbürgern. In diesem Jahr hatten einige streng muslimische Gruppen dazu aufgerufen, Weihnachten auf keinen Fall zu begehen. Dennoch kam der Rat der indonesischen Ulema (Mui) zu dem Schluss, es sei nicht „haram“, also den Muslimen nicht verboten, ihren christlichen Nachbarn „Frohe Weihnachten“ zu wünschen.
Im ganzen Land sind zu Weihnachten und Neujahr rund 180.000 Sicherheitskräfte im Land, um die Feiern zu sichern. Davor waren rund ein Dutzend mutmaßlich gewaltbereiter Extremisten inhaftiert worden. Rund zehn Prozent der 240 Millionen Einwohnern Indonesiens bekennen sich zum Christentum, drei Prozent sind Katholiken.
(fides – gs)
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