Kolumbien: Regierung stoppt Friedensgespräche mit Guerilla
Unmittelbar vor dem Rückzug des Regierungsvertreters waren Berichte über einen Angriff auf Militärs sowie einen Anschlag auf eine Erdöl-Pipeline bekanntgeworden. Attacken dieser Art gehen üblicherweise auf die linksgerichtete ELN zurück.
Auf unerklärliche Weise habe die ELN nicht nur ihre Bereitschaft für die Verlängerung des Waffenstillstands ausgesetzt, sondern auch im frühen Morgengrauen ihre terroristischen Attacken wieder aufgenommen, zitierte die Tageszeitung „El Tiempo“ den Friedensnobelpreisträger Santos. Er wolle mit dem Verhandlungsführer der Regierung, Gustavo Bell, die „Zukunft des Prozesses“ ausloten, heißt es aus dem Präsidentenpalast.
Regierung und ELN führen seit geraumer Zeit in Ecuador Friedensgespräche, die aber nur schleppend vorankommen. Ein Waffenstillstand war unmittelbar vor der Reise von Papst Franziskus nach Kolumbien im September 2017 zustande gekommen. Als dauerhaft erweist sich indes das Friedensabkommen zwischen Regierung und der größeren Rebellenorganisation FARC. Die katholische Kirche begleitet den schwierigen Friedensprozess auf allen Seiten. Kirchenvertreter waren auch bei den Verhandlungen mit der ELN eingebunden.
(kna/vaticannews – gs)
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