Amazon: Europa sagt Nein zum Überwachungs-Armband
Federico Piana und Bernd Hagenkord SJ - Vatikanstadt
Vor wenigen Tagen hatte die US-Firma das Patent für ein mit Sensoren ausgestattetes Armband erhalten, mit der Überwachung solle die Effizienz gesteigert werden, heißt es Medienberichten zufolge im Patentantrag. „Das ist eine Idee, die uns zum Großen Bruder à la George Orwell führt,“ kommentiert Tajani. Das sei letztlich Überwachung durch die Macht. „Unannehmbar“ findet es der italienische Politiker.
Das führt zum Big Brother
Das Modell Europas sei nicht das, was Amazon jetzt vorschlage. „Wir glauben an eine soziale Marktwirtschaft, in denen der Markt Regeln unterworfen ist, in deren Zentrum die Menschenwürde steht“, so Tajani. „Wir müssen die Würde der Arbeit in diesem Blickwinkel neu entdecken: Der Mensch muss immer das Zentrum aller Produktivität sein.“ Der Schritt vom elektronischen Armband bis zur Technologie, die den Menschen ersetzte, sei schnell gemacht.
Tajani findet sich in Übereinstimmung mit Papst Franziskus, wie er betont. Der Papst hatte in einer Botschaft anlässlich des Weltwirtschaftsforums in Davos betont, dass auch künstliche Intelligenz im Dienst des Menschen stehen müsse. „Das stimme ich dem Papst zu“, sagt Tajani. „Fortschritt muss immer von der Verteidigung der Grundwerte unserer Gesellschaft begleitet werden. Profit darf nicht mehr zählen. Eine Firma besteht aus dem Chef, einem Unternehme, aber vor allem auch aus den Mitarbeitern.“
Deswegen würden die Gesetze Europas auch immer wieder angepasst, auch wenn die ihnen zu Grunde liegenden Prinzipien unangetastet blieben. „Der Markt muss Regeln haben. Alles muss dem Menschen dienen.“
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