Kongo: Mindestens ein Toter
Die politische Institutionen im Kongo stellen sich weiterhin gegen die Sensibilisierungsarbeit der Kirchen. Die katholische Kirche hatte dazu aufgerufen, die Werte der Verfassung wiederzubeleben, doch die Regierung würde diese Arbeit stören, sagte der kongolesische Jesuit Rigobert Minani Bihuzo. Der Politologe ist Vermittler zwischen den Bischöfen und der kongolesischen Regierung. Der Konflikt zwischen der Kirche und dem bisherigen Präsidenten Joseph Kabila hatte sich in den vergangenen Tagen weiter zugespitzt: Hunderte junge Militärs aus Kabilas Partei hatten den Platz vor der Kathedrale in Kinshasa besetzt. Dies geschah während der Lenkungsausschuss der Laien gewaltfreie Märsche angekündigt hatte.
Die Kirche hatte in den vergangenen Jahren eine wichtige Vermittlerrolle inne. Nach dem Ablauf seiner Amtszeit in 2016 war Präsident Joseph Kabila nicht abgetreten. Daraufhin hat es gewalttätige Ausschreitungen gegeben. Durch Einwirken der Bischöfe wurde Neuwahlen für 2017 zugestimmt und Moise Katumbi, Führer einer der Minderheitsparteien, zurückgeholt. Kabilas Partei hatte sich dagegengestellt. Organisiert durch Laien war es daraufhin zu Protestmärschen der katholischen Bevölkerung gekommen.
Im Privaten habe Kabila nun seinen Abtritt gegenüber den Bischöfen angekündigt, nach außen sei davon allerdings bisher nichts zu sehen. Sollte Kabila es nicht schaffen einen Wahlkalender für 2018 aufzustellen, wären die koordinierten 48 kongolesischen Diözesen bereit zu handeln, betont Pater Minani.
Für eine lange Zeit seien Kirchen, Konvente und Gemeinden in der Region Kasai ausgeraubt und zerstört worden. Mit der Reaktion von Papst Franziskus und der Unterstützung durch die internationale Gemeinschaft seien die Vorfälle weniger geworden, Verhaftungen haben allerdings keine stattgefunden, so Pater Minani.
(fides – fh)
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