Nigeria: Bischof wirft im Streit um Diözese Ahiara hin
Christine Seuss - Vatikanstadt
Aufgrund ethnischer Konflikte hatte der im Jahr 2012 durch Papst Benedikt XVI. ernannte Bischof seine Diözese nie in Besitz nehmen können. Selbst die Bischofsweihe hatte in einer anderen Diözese stattfinden müssen. Während Bischof Okpaleke der Ethnie der Igbo angehört, stammen die meisten katholischen Bewohner der Diözese aus der Ethnie der Mbaise.
Papst Franziskus hatte sich stets hinter den Bischof gestellt. Im Juni 2017 hatte er ihn im Vatikan empfangen. In einer beispiellosen Aktion hatte der Papst anschließend den rebellischen Klerus der Diözese dazu aufgefordert, ihm persönlich in einem Brief der Unterstützung für den rechtmäßigen Bischof von Ahiara zu versichern. Wer bis zum 9. Juli nicht seine vollständige Treue zum Papst und zum rechtmäßigen Bischof von Ahiara erkläre, so die Mahnung des Papstes, solle vom Priesterdienst in der Diözese entbunden werden.
Über 200 Briefe seien termingemäß beim Papst eingegangen, geht aus einer Mitteilung der Missionskongregation von diesem Montag hervor. Doch während viele Priester in dem Schreiben ihrer Reue über ihr Verhalten Ausdruck verliehen hätten, hätten sie auch angemerkt, dass eine Zusammenarbeit mit Okpaleke nach den mittlerweile fünf Jahren des Konfliktes „psychologische Schwierigkeiten“ mit sich bringe.
Franziskus hatte an Okpaleke festgehalten
Wie aus der Mitteilung weiter hervorgeht, habe Papst Franziskus angesichts der ehrlichen Reue der Briefeschreiber keine Kirchenstrafe aussprechen wollen und der Missionskongregation den Auftrag erteilt, jedem einzelnen Priester zu antworten. Die Kongregation habe die Priester aufgefordert, darüber nachzudenken, was für einen Schaden sie der Kirche mit ihrem Verhalten zugefügt hätten. Außerdem habe sie die Mahnung ausgesprochen, derartige Vorfälle dürften sich in Zukunft nicht wiederholen.
Wie der Vatikan an diesem Montag bekannt gab, will der Papst zunächst keinen residierenden Bischof für die Diözese ernennen. Er selbst wolle der Diözese in Zukunft verstärkte Aufmerksamkeit zukommen lassen. Außerdem hat Franziskus den Bischof von Umuahia, Lucius Iwejuru Ugorji, zum Apostolischen Administrator „Sede vacante et ad nutum Sanctae Sedis“ (also während der unbestimmten Zeit der Sedisvakanz und auf eigene Initiative durch den Heiligen Stuhl) ernannt. Mit seiner Ernennung habe der Apostolische Administrator sämtliche Befugnisse des Diözesanbischofs übertragen bekommen, präzisiert die Vatikanerklärung. Der Papst sei all denjenigen dankbar, so die Mitteilung der Kongregation, die „Bischof Okpaleke unterstützt haben“.
In einem Hirtenbrief am Aschermittwoch hatte Bischof Okpaleke angekündigt, dass er sich vom Bischofsamt in der Diözese zurück ziehen wolle. Er könne nicht genau sagen, wie viele Priester dem Papst geantwortet hätten, schreibt der Kirchenmann. „Das, was klar ist, ist, dass einige Priester die Gläubigen gebeten haben, in dem Streit das Kommando zu übernehmen.“ Er sei zu dem Schluss gekommen, dass es für das Glaubensleben in der Diözese nicht förderlich sei, weiter auf seinem Bischofsposten zu beharren, so Okpaleke.
In einem Hirtenbrief, der am Aschermittwoch öffentlich gemacht worden war, hatte Bischof Okpaleke angekündigt, dass er sich vom Bischofsamt in der streitbaren Diözese zurück ziehen wollen. Er könne nicht genau sagen, wie viele Priester dem Papst geantwortet hätten, schreibt der Kirchenmann. „Das, was klar ist, ist, dass einige Priester die Gläubigen gebeten haben, in dem Streit das Kommando zu übernehmen.“ Er sei zu dem Schluss gekommen, dass es für das Glaubensleben in der Diözese nicht förderlich sei, weiter auf seinem Bischofsposten zu beharren, so der geweihte Bischof Okpaleke. „Ich betrachte meinen Rücktritt als einzige richtige Option für eine Neuevangelisierung der Gläubigen und, wesentlich wichtiger und dringender, der Priester in Ahiara, insbesondere jetzt, da der Heilige Vater und seine Mitarbeiter in der Römischen Kurie die Priester, die dem Heiligen Vater ihre Treue erklären, von denjenigen unterscheiden können, die entschieden haben, sich im Ungehorsam von der katholischen Kirche abzusondern.“ In dieser Situationen seien Reue und Versöhnung dringlich, schließt der Bischof seinen Brief mit einer Einladung an alle rebellischen Geistlichen, sich über die ursprünglichen Gründe zu ihrer Entscheidung für das Priestertum zu befragen.
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