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Osteuropa: Katholiken als Brückenbauer

Bereits Johannes Paul II. sprach von den zwei Lungen Europas – West- und Ost-Europa: Die Katholiken in Osteuropa erleben derzeit viele Schwierigkeiten, können aber auch hoffnungsvoll in die Zukunft blicken. Das betont im Gespräch mit Vatican News der geistliche Assistent des internationalen Hilfswerkes „Kirche in Not“, Pater Martin Barta, mit Blick auf die ex-sowjetischen Länder in Zentralasien.

Mario Galgano – Vatikanstadt

Über die katholische Kirche in Osteuropa wird heutzutage kaum noch berichtet. Dabei ist deren Lage in einigen Ländern weiterhin schwierig, zuweilen beklemmend und deren Engagement für das Zusammenleben oft entscheidend. Das kam beim 23. Treffen der katholischen Hilfswerke für Osteuropa am Hauptsitz des internationalen Hilfswerkes „Kirche in Not“ bei Frankfurt am Main erneut zum Ausdruck. Wir sprachen mit Pater Barta über die derzeitigen Herausforderungen: „Wir müssen den missionarischen Einsatz, der den interreligiösen Dialog, die Versöhnung unter den Völkern und die soziokulturelle Bildung einschließt, deshalb vor Ort weiterhin stärken, auch damit ein radikaler Islam sich nicht ausbreitet,“ betonte der geistliche Assistent des internationalen Hilfswerkes „Kirche in Not“.

 

Unterschiedliche Herausforderungen

 

Die Katholiken seien oftmals Brückenbauer, gerade dort, wo sie als Minderheit leben. Die Herausforderungen in den entsprechenden Ländern sei auch sehr unterschiedlich. Während in der Tschechischen Republik vor allem der Säkularismus prägend sei, bestünden die Herausforderungen für die Katholiken in anderen Ländern darin, mit Orthodoxen zusammenzuarbeiten.

Die größte Not trifft nach wie vor den umkämpften Osten der Ukraine, wo täglich weiterhin Menschen infolge des Krieges sterben. Bemerkenswerterweise hat dies die Solidarität von Katholiken, Protestanten und Orthodoxen in den notleidenden Gebieten verstärkt.

 

Lage der Katholiken im ehemaligen Jugoslawien

 

Zu den ärmsten katholischen Ortskirchen in Osteuropa zählen vor allem die in Albanien und im Kosovo. Eine schwierige Situation erleben darüber hinaus Katholiken in Bosnien und Serbien: Die Erfahrung einer Existenz als Minderheit kennzeichnet den Alltag der Gläubigen. Für jüngere Gemeindemitglieder sind besonders pastorale Angebote wichtig, auch da die Ereignisse aus den Kriegsjahren in den 1990er Jahre auf dem Balkan nach wie vor kaum aufgearbeitet wurden. Das sind neben den wirtschaftlichen Problemen zusätzliche Gründe, warum Tausende weiterhin aus diesen Regionen Jahr für Jahr auswandern.

Besonders in den Balkanstaaten, wo die Katholische Kirche eine Minderheit bildet, ist die materielle Absicherung von Priestern und Ordensleuten im Alter ein wichtiges Thema.

(pm)

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10. Februar 2018, 13:41