Suche

Der erfahrene Missbrauchsermittler Erzbischof Charles Scicluna Der erfahrene Missbrauchsermittler Erzbischof Charles Scicluna 

USA/Chile: Papst-Gesandter Scicluna trifft Missbrauchs-Überlebenden Cruz

„Er hat mit mir geweint, als ich ihm die Vorfälle geschildert habe“: So beschrieb der Missbrauchs-Überlebende Juan Carlos Cruz am Samstag die Begegnung mit dem maltesischen Erzbischof Charles Scicluna. Dieser soll im Auftrag des Papstes die Rolle des umstrittenenen Bischofs Juan Barros im chilenischen Missbrauchsskandal untersuchen.

Zu Beginn seiner Ermittlungen über den Skandal um den chilenischen Bischof Juan Barros hat der Papst-Gesandte Charles Scicluna einen ersten Zeugen vernommen. „Ich hatte das erste Mal das Gefühl, dass uns zugehört wird“, sagte das Missbrauchsopfer Juan Carlos Cruz am Samstag dem Radiosender Cooperativa im Anschluss an ein Treffen mit dem maltesischen Erzbischof in New York. „Er hat mit mir geweint, als ich ihm die Vorfälle geschildert habe.“ Zudem habe er dem Ermittler Dokumente übergeben, die seine Vorwürfe stützen.

 

Bischof Barros soll nach Aussagen von Opfern die Sexualdelikte des Pfarrers und Priesterausbilders Fernando Karadima in Chile gedeckt haben. Karadima wurde 2011 von einem Gericht des Vatikans wegen der Missbrauchsfälle schuldig gesprochen. Auf seiner jüngsten Chile-Reise hatte Papst Franziskus Barros in Schutz genommen und betont, es lägen keine Beweise dafür vor, dass der Geistliche etwas von den Missetaten seines Freundes und Mentors Karadima gewusst habe. Später entschuldigte sich der Papst für seine Wortwahl.

Der Vatikan-Gesandte Scicluna soll den Vorwürfen nun nachgehen. Nach seinem Besuch in den USA wird er in der kommenden Woche nach Chile reisen und dort weitere Zeugen befragen. Außerdem wird er mit einer Laienorganisation in Barros' Bistum Osorno zusammenkommen, die die Abberufung des umstrittenen Bischofs fordert.

(kath.ch - cs)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

18. Februar 2018, 10:50