Australien: Kardinal Pells Verteidigung wirft Autorin „Verzerrung“ vor
Die Anwälte des 76-jährigen Kardinal warfen im Zug des Gerichtstermins einer Buchautorin „Beeinflussung der Justiz" und die „Vergiftung der öffentlichen Meinung" vor. Die Journalistin Louise Milligan habe in ihrem Werk „Der Kardinal: Aufstieg und Fall von George Pell“ Fakten verzerrt, bemängelte Pells Verteidigung laut einem Bericht des australischen Senders ABC. Milligan habe damit das öffentliche Klima gegen den Kardinal „vergiften“ wollen. Die Buchautorin wies den Vorwurf zurück.
Nach der Anhörung entscheidet das Gericht über die etwaige Eröffnung eines Hauptverfahrens gegen den Präfekten des vatikanischen Wirtschaftssekretariats. Dem Kardinal wird der sexuelle Missbrauch von mehreren jungen Männern vorgeworfen. Über den Inhalt und die Zahl der Klagen wurden bisher keine Details veröffentlicht. Die Vorfälle sollen sich laut australischen Medien in den 1970er Jahren in Pells Heimatstadt Ballarat ereignet haben, wo Pell seinerzeit als Priester wirkte. Einige Anklagepunkte wurden jedoch im Lauf der Anhörung von der Staatsanwaltschaft zurückgezogen.
(kap – gs)
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