Arabische Golfstaaten: Große christliche Kirchen entstehen
Die Zunahme der christlichen Bevölkerung in den Golfstaaten wird im Fürstentum Katar und im Königreich Bahrain sichtbar. In beiden Golfstaaten sind große christliche Gotteshäuser im Bau, berichtete der Pressedienst der Wiener Stiftung „Pro Oriente“ am Donnerstag. In Katars Hauptstadt Doha soll die orthodoxe Kathedrale St. Isaak und Georg zum Jahresende vollendet sein. Der zuständige Erzbischof Makarios (Mavrojannakis) kündigte an, dass die Liturgien in der neuen Kirche auf Griechisch, Arabisch und Russisch gehalten werden sollen. Der orthodoxe Patriarch von Jerusalem, Theophilos III., werde nach Doha kommen, um die neue Kirche zu weihen.
Allerdings ist Doha innerorthodox ein kirchenpolitisch heikles Pflaster. Das orthodoxe Patriarchat von Antiochien ist der Auffassung, dass die ganze arabische Halbinsel traditionell zu seinem „kanonischen Territorium“ gehört. Das Patriarchat von Jerusalem wiederum stellt sich auf den Standpunkt, dass die meisten Christen in Katar aus Palästina kommen und errichtete vor diesem Hintergrund in Doha einen erzbischöflichen Sitz. Erzbischof Makarios wurde 2013 - unter heftigem Protest des Patriarchats von Antiochien - für Doha geweiht. Wegen des Streits um die kirchliche Zuständigkeit für Katar ist die kirchliche Gemeinschaft zwischen den beiden orthodoxen Patriarchaten seit fünf Jahren gebrochen. Der Streit führte auch dazu, dass das Patriarchat von Antiochien 2016 nicht am orthodoxen Konzil von Kreta teilnahm.
Neue Kathedrale in Bahrain 2021
In Awali, einem Vorort von Manama, der Hauptstadt des Königreichs Bahrain, haben in diesen Tagen die Bauarbeiten für die neue katholische Kathedrale begonnen. Nach Angaben des Apostolischen Vikars, Bischof Camillo Ballin, soll das Gotteshaus im Jahr 2021 eröffnet werden. Den Baugrund hatte König Hamad bin Isa al Khalifa der katholischen Kirche vor fünf Jahren geschenkt.
Die meisten Katholiken im Königreich sind Arbeitsmigranten aus Osteuropa, Südindien und von den Philippinen; es gibt aber auch rund 1.000 einheimische Katholiken. Die neue Kathedrale wird mit dem Bischofssitz verbunden sein. Wie Bischof Ballin betonte, soll sie aber in erster Linie ein spirituelles Zentrum sein. Den Bau der Kathedrale betrachte er als Zeichen einer „gewissen Öffnung“ des Königreichs Bahrain für den religiösen Pluralismus.
(kap - cs)
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