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Die Kollekte an Karfreitag ist auch in diesem Jahr für das Heilige Land bestimmt Die Kollekte an Karfreitag ist auch in diesem Jahr für das Heilige Land bestimmt 

Karfreitagskollekte: „Wir sind verantwortlich für die Christen im Heiligen Land“

Wie jedes Jahr wird auch an diesem Karfreitag die Kollekte aus allen Gottesdiensten der Weltkirche für die Christen aus dem Heiligen Land bestimmt. Weswegen das so ist und auch weiterhin so sein muss, hat Kardinal Leonardo Sandri erklärt. Er ist der Präfekt der Ostkirchenkongregation und somit zuständig für die Christen der Ostkirchen.

Sie leben als oft verfolgte Minderheit, in wirtschaftlichen Schwierigkeiten und nicht selten im Krieg: Christen im Heiligen Land haben es nicht leicht. Deswegen hat die Weltkirche in jedem Jahr ein besonderes Augenmerk auf die Geschwister im Glauben: während des Karfreitagsgottesdienstes, dessen Kollekte traditionsgemäß den Christen im Heiligen Land zukommen wird. Dies ist auch in diesem Jahr nicht anders. Kardinal Leonardo Sandri, Präfekt der Ostkirchenkongregation, erklärt im Gespräch mit Vatican News, warum diese Tradition nach wie vor notwendig ist: „Sie dient aus gutem Grund dazu, Barmherzigkeit zu zeigen, Nächstenliebe gegenüber unseren leidenden Geschwistern im Heiligen Land.“ Das Heilige Land sei dabei in einem weiteren Sinne zu verstehen, also nicht nur die Orte betreffend, an denen Jesus selbst gelebt und gewirkt hat - Jerusalem und Palästina seien dabei natürlich die Orte mit der größten Strahlkraft. Doch auch das Syrien des heiligen Paulus oder der Irak, aus dem viele Propheten kamen, seien dabei mit eingeschlossen.

„Viele von ihnen müssen mit dem Bild leben nicht nur der Heiligen Familie, das wir alle uns machen, also der Familie, die vor Herodes geflohen ist. Sondern mit einem Bild von all jenen, die mit nur einem Bündel geflohen sind, und unter unmenschlichen Bedingungen mit unaussprechlichem Leid wegen der Trennung ihrer Familien migrieren mussten. Wir haben eine Verantwortung ihnen gegenüber, auch wenn wir dieser mit nur einem einzigen Euro nachkommen,“ so der Appell des Kardinals.

Die Kollekte kommt jeweils unterschiedlichen Projekten im Heiligen Land zugute. So werden verschiedene kulturelle und religiöse Institutionen und Bildungseinrichtungen unterstützt. Von denen profitieren nicht nur Christen. So besuchen vorwiegend palästinensische Christen die Universität in Bethlehem. Der Erhalt von Kirchen in Jerusalem, Jordanien, dem Irak, dem Libanon, Türkei, Iran, Ägypten, Äthiopien und Eritrea wird ebenfalls durch die Ostkirchenkongregation unterstützt. Zudem setzt sich die Kirche im Kampf gegen den Terrorismus ein. Insgesamt kostet dieses Engagement über 5 Millionen Euro – dagegen nahm die Kollekte im Heiligen Land im vergangenen Jahr nur 1.423.251,78 Euro ein.

Kardinal Sandri betonte in einem Schreiben an die Bischöfe, dass weiterhin aus Jerusalem der Schrei tausender Menschen zu uns dringe, denen alles geraubt worden wäre, zuweilen sogar die Menschenwürde. „Das bricht uns das Herz“, sagte der Kardinal.

Bereits an Palmsonntag ist die Kollekte in deutschen Kirchen für Christen im Nahen Osten bestimmt. Mit dieser Entscheidung will die Deutsche Bischofskonferenz den Christen, die ihren Glauben im Nahen Osten unter großen Schwierigkeiten bezeugen, eine Zukunft ermöglichen. 

(vatican news - nv)

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20. März 2018, 16:49