Israel räumt die Minen an der Jordan-Taufstelle
Der Zugang zu den auf dem bisherigen militärischen Sperrgebiet stehenden Kirchen und Klöstern ist seit den 1970er Jahren stark eingeschränkt. Nach Schätzungen des Ministeriums liegen auf dem Gebiet des „Kasr al Jahud“ rund 3.000 Antipersonenminen, Antipanzerminen sowie Überreste anderer Sprengsätze aus dem sogenannten Sechstagekrieg von 1967. Die Räumung des eine Million quadratmetergroßen Areals soll rund ein Jahr in Anspruch nehmen. Danach wird das Gebiet, auf dem Jesus vermutlich getauft worden ist, den acht Kirchen als den ursprünglichen Besitzern des Gebietes zurückgegeben, teilte Israels Verteidigungsministerium am Dienstag mit. Die in dieser Woche begonnenen Räumarbeiten werden von der zuständigen Behörde gemeinsam mit der Minenräumorganisation „Halo Trust“ durchgeführt.
Das Entminen einer für viele Menschen so bedeutenden Stätte sei eine einzigartige Gelegenheit, erklärte Marcel Aviv, Leiter der „Israel National Mine Action Authority“. Seit ihrer Gründung 2011 hat die für die Räumung von Minenfeldern in Israel zuständige Behörde laut dem Ministerium bereits Tausende Hektar Land entmint. Die Kosten für das Gesamtprojekt werden auf 3,6 Millionen Euro geschätzt.
Auf dem bereits zugänglichen Teil der Taufstelle wurden laut israelischer Armee vor dessen Eröffnung 2010 mehr als 8.000 Minen entfernt. Insgesamt liegen in den verschiedenen Minenfeldern nach Militärangaben auf einem Gebiet von rund 250 Kilometern Länge zwischen 350.000 und 400.000 Minen. Anders als Israel hat Jordanien seine Minenfelder am östlichen Jordanufer bereits mit dem Friedensvertrag mit Israel 1994 geräumt.
(kap – nv)
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