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Vatikanische Ärzte operieren syrisches Flüchtlingsbaby in Jordanien

Ärztliche Versorgung ist für viele Flüchtlinge in Ländern wie Jordanien oder dem Libanon unbezahlbar. Ärzte aus dem Vatikan werden nun einige Kinder gratis operieren – aber viele andere warten noch auf den lebensrettenden Eingriff.

Eman ist die einjährige Tochter syrischer Flüchtlinge in Jordanien. Sie wurde mit einem Herzfehler geboren, bekannt als Trikuspidalatresie. Diese Herzfehlbildung führt in 90 Prozent der Fälle zum Tod, bevor die Betroffenen 10 Jahre alt werden. Jordanische Ärzte ermutigten ihre Mutter dazu, abzutreiben. Doch sie weigerte sich und nannte ihre Tochter Eman – „Glaube” auf Arabisch. In der vergangenen Woche erhielt Eman ihre lebensrettende Operation am offenen Herzen, eine von acht Herz-OPs, die italienische Kinderchirurgen des Vatikanischen Krankenhauses Bambino Gesu auf Wunsch von papst Franziskus gratis in Jordanien durchführen.

Das berichtete Dr. Fiore S. Iorio, Direktor des Krankenhauses und der Arzt, der Eman operierte. Ein weiterer Aspekt der Hilfe besteht aus Weiterbildungsmaßnahmen für die jordanischen Ärzte, sodass diese die notwendigen Operationen in Zukunft selbst durchführen können. Eman wird in zwei bis fünf Jahren eine weitere, noch komplexere Operation benötigen, sagen die Ärzte.

Eman ist mit der erfolgreichen Operation eine der wenigen glücklichen Ausnahmen unter den syrischen Flüchtlingen mit gravierenden medizinischen Problemen – sie erhielt Hilfe. Dutzende andere kamen mit Krebs, Herzfehlern und komplexen Erkrankungen, die über Monate unbehandelt blieben, weil das Geld fehlte, so die UN. Je teurer die Behandlung, desto höher war auch die Wahrscheinlichkeit, dass die Anfrage nach Fördermitteln abgelehnt wurde. Selbst grundlegende Dienstleistungen werden für Flüchtlinge in Ländern wie Jordanien und dem Libanon zunehmend unbezahlbar.

Immer weniger dringend benötigte Hilfe für Flüchtlinge

 

Gut 5,5 Millionen Syrer sind seit 2011 aus ihrem Heimatland geflüchtet. Die meisten sind in der näheren Umgebung geblieben. Alleine in Jordanien halten sich gegenwärtig mehr als 650.000 Syrer auf, die bei der UN registriert sind. Die Regierung schätzt die Zahl der Syrer in Jordanien jedoch als doppelt so hoch ein.

Sieben Jahre hält der Konflikt in Syrien mittlerweile an. In Europa und den USA sind die Türen für Flüchtlinge zusehends verschlossen und immer noch gibt es keine Anzeichen für ein baldiges Ende des Kriegs. Benachbarte Staaten wie Jordanien kürzen ihre Hilfeleistungen mit der Begründung, sie könnten kaum ihre eigenen Bevölkerung versorgen, ganz zu schweigen von Millionen Flüchtlingen.

Besonders schwere Fälle wie Krebs oder Herzkrankheiten werden von einem Ärzte-Komitee geprüft, das jeden Monat hunderte von Fällen sichten und entscheiden muss, welchen wenigen Menschen geholfen werden kann. Im Januar wurden 60 von 143 Anfragen angenommen – für den Rest fehlte das Geld.

(ap - nv)

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14. März 2018, 13:08