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Tonga: Kardinal warnt vor „Mormonisierung"

Tongas erster Kardinal Soane Patita Paini Mafi zeigt sich besorgt über eine „Mormonisierung" des südpazifischen Inselstaates.

Laut eigener Zählung der Mormonen sind inzwischen etwa 60 Prozent der 107.000 Insulaner Anhänger dieser Religionsgruppe; offiziell liegt der Anteil bei 20 Prozent. Die Entwicklung sei "ein Weckruf" besonders für die katholischen Gemeinden, sagte der Bischof von Tonga dem australischen Portal "Catholic Outlook".

Den Erfolg der Mormonen führt Mafi auf deren konsequente Missionsarbeit zurück. "Unermüdlich ziehen sie von Haus zu Haus und bieten notleidenden Familien und Einzelpersonen soziale Hilfe an", so der Kardinal. Obwohl die Caritas schon lange in Tonga aktiv sei, erreichten die Mormonen mit ihrer Art der Wohlfahrtsarbeit mittlerweile mehr Menschen. Die katholische Kirche, so Mafi, müsse daraus für ihre eigene Arbeit lernen.

Das Königreich Tonga ist seit der Missionierung durch Europäer im 19. Jahrhundert tief christlich geprägt. Der Wahlspruch lautet: "Gott und Tonga sind mein Erbe." Etwa 15 Prozent der Bewohner sind katholisch. Ein Höhepunkt der "Mormonisierung" Tongas war 2015 der Übertritt von Königssohn Prinz Ata von den Methodisten zu den Mormonen.

Im Februar 2015 ernannte Papst Franziskus den heute 56-jährigen Soane Patita Paini Mafi zum ersten Kardinal in der Geschichte des Inselstaates.

 

(kna – gs)

 

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09. März 2018, 16:12