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Demonstranten in Aleppo verurteilen die Militärschläge von USA, Großbritannien und Frankreich Demonstranten in Aleppo verurteilen die Militärschläge von USA, Großbritannien und Frankreich 

Bischof von Aleppo: Jetzt kämpfen die Hauptakteure in Syrien

Nach acht Jahren „Stellvertreterkrieg“ und Sieg über die kleinen Akteure in Syrien zeigten sich nun „auf dem Feld die wahren Protagonisten des Konflikts“.

Mit scharfen Worten hat der katholische Bischof von Aleppo, Georges Abou Khazen, auf die jüngsten Raketenangriffe in Syrien reagiert. „Mit diesen Raketen haben sie die Maske fallen gelassen“, sagte er im Gespräch mit dem katholischen Pressedienst SIR (Samstag). „Erst war es nur ein Stellvertreterkrieg. Jetzt bekämpfen sich die Hauptakteure“, so der Apostolische Vikar für Aleppo. Zu Beginn des achten Kriegsjahres in Syrien seien die kleinen Akteure besiegt, nun zeigten sich „auf dem Feld die wahren Protagonisten des Konflikts“.

Nach den Angriffen der Amerikaner, Engländer und Franzosen sei es zudem noch schwieriger nachzuweisen, „den mutmaßlichen Chemiewaffenangriff in Duma zu beweisen“, so Abou Khazen. „Jeder Friedensappell verhallt im Nichts, nur Papst Franziskus hofft weiter auf den Frieden und wir mit ihm.“ Vor allem hoffe er jetzt, dass sich die jüngsten Angriffe nicht in andere Richtungen ausweiten. Das wäre sehr gefährlich, der Konflikt geriete damit noch mehr außer Kontrolle.

Ähnlich äußert sich am Mikrofon von Vatican News der chaldäische Bischof von Aleppo, Antoine Audo. Für ihn verbirgt sich hinter dem Einsatz der alliierten Kräfte auf syrischem Terrain der „Machtdurst“ des Westens und seiner saudi-arabischen Verbündeten, der gleichzeitig für ein Florieren der Waffenindustrie sorgt. „Die Vereinten Nationen haben gerade ihre Experten gesendet, um zu kontrollieren, ob die Syrier Giftgas eingesetzt haben. Es besteht ein klarer Zusammenhang zwischen den jetzigen Angriffen und der Tatsache, dass die syrische Armee Erfolge gegen die Rebellen von Ghouta zu verzeichnen hat, das gefällt Saudi-Arabien nicht.“

„Auf regionaler Ebene zahlt Syrien den Preis für den Konflikt auf Distanz zwischen Iran und Saudi-Arabien, ein wenig wie es bereits im nahen Irak geschehen ist“

Es wäre „kaum vorstellbar, dass Damaskus tödliche Chemiewaffen einsetzen würde, gerade nachdem seine Armee die Region von Ghouta wieder erobert hat“, betont der Bischof. „Auf regionaler Ebene zahlt Syrien den Preis für den Konflikt auf Distanz zwischen Iran und Saudi-Arabien, ein wenig wie es bereits im nahen Irak geschehen ist,“ so Audo. Nicht von der Hand zu weisen seien auch die konkreten Interessen der Großmächte auf syrischem Boden, was Ölreserven und wirtschaftliche Möglichkeiten betreffe. Für ihn sei der Giftgasangriff ein reiner Vorwand, um militärisch auf dem Gebiet Syriens aktiv zu werden. „Saudi-Arabien“, so die harte Analyse des Kirchenmannes, „hat Milliarden für die Konflikte in der Golfregion gezahlt und riskiert nun, den Krieg in Syrien zu verlieren. Also müssen sie nun durch diese Gesten zeigen, dass sie immer noch mächtig sind. Das ist unser Gesichtspunkt.“

Zum Nachhören

(vatican news/kap - cs)

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15. April 2018, 10:19