Argentinien debbatiert über Abtreibungen
„Wir hoffen, dass diese Debatte uns erlauben wird, verschiedene Situationen, die nicht voneinander zu trennen sind, umfassend zu betrachten: die Verteidigung des ungeborenen Kindes, den Respekt für Frauen und die Sorge um ihr Leben, den immensen Wert der Familie und das Leben von viele Argentiniern, die von Armut und Elend betroffen sind.“ So heißt es in einer Verlautbarung der argentinischen Bischöfe, die am Ende ihrer Plenarsitzung am Freitag bekannt gegeben wurde.
Die argentinische Bischofskonferenz hat vorgeschlagen, einen genaueren Blick auf die parlamentarische Debatte zur Straffreiheit bei Abtreibungen zu werfen. Sie wollen dies unter dem Motto „Jedes Leben wertschätzen“ tun und beziehen sich eigenen Angaben zufolge dabei sowohl auf das Leben der schwangeren Frau und des Embryos. Im Zentrum der Mitteilung der Bischöfe steht ihr Wille, auszudrücken, dass die Verteidigung der Menschenrechte von Seiten der Argentinier so weit gefasst sein müsse, dass sie auch den Wert des Lebens der Schwangeren und von Embryonen umfasse.
Auch entschuldigten die Bischöfe sich dafür, dass weder die Kirche noch die Gesellschaft angemessen reagiert habe. Sie hätten Frauen, die ihre Schwangerschaft abbrechen mussten und später darunter gelitten haben, nicht auf angemessene Weise begleitet. Ihrer Meinung nach ist es „unerlässlich, sich an die Lehren von Papst Franziskus zu erinnern, wenn er sagt, dass ,die Verteidigung der Unschuldigen, die beispielsweise nicht geboren wurden, fest und leidenschaftlich sein muss. Aber ebenso heilig ist das Leben der Armen, die bereits geboren sind und im Elend kämpfen.“
In Argentinien sind Abtreibungen derzeit erlaubt, wenn die Frau vergewaltigt wurde, ihr Leben oder ihre Gesundheit in Gefahr ist oder die Gefahr einer psychischen Schädigung besteht. Bereits seit geraumer Zeit demonstrieren Frauen in Argentinien für das Recht, eine Schwangerschaft auch unter anderen Umständen legal abbrechen zu können. Die Diskussion wurde daher nun im Parlament wieder aufgenommen. Die Bischöfe bedauern auch die durch die Diskussionen in der Bevölkerung zum Thema Abtreibung herbeigeführte Spaltung des Landes.
(vatican news – nv)
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