Gaza: Anzahl Todesopfer nach Protesten steigt
Zehntausende Palästinenser waren am Freitag einem Aufruf der Hamas gefolgt und an die Grenze zu Israel gekommen. Sie forderten am „Tag des Bodens“ im gemäß der Vereinten Nationen von Israel besetzten Gazastreifen ein „Recht auf Rückkehr“ in jene Dörfer und Städte, aus denen ihre Familien bei der Gründung Israels 1948 geflüchtet oder vertrieben worden waren. Israel lehnt eine Rückkehr in das eigene Staatsgebiet jedoch ab.
Das Gesundheitsministerium in Gaza gab die Zahl der Verletzten mit 1.400 an. Demnach wurden 757 Menschen von scharfer Munition, die übrigen von Gummigeschossen und Tränengas getroffen. Der Freitag war der blutigste Tag im Gazastreifen seit dem dort von Israel geführten Krieg im Jahr 2014.
Ostern: Kein Zugang nach Jerusalem
Gleichzeitig war es den meisten Christen in Gaza verboten worden, über die Ostertage nach Jerusalem zu reisen. Einreisen durften nur Personen über 55 Jahre, erklärten die israelischen Behörden am Donnerstag und nannten Sicherheitsbedenken als Grund. Man wolle verhindern, dass Menschen fliehen könnten oder länger als erlaubt in Jerusalem blieben.
Die katholische Kirche in Gaza nannte die Entscheidung sehr bedauerlich. Kirchenvertreter Wadie Abunassar. betonte, Ostern sei für die kleine christliche Gemeinschaft in Gaza ein Familienfest, das sich auf Jerusalem konzentriere. Es sei nicht einzusehen, weshalb Väter und Mütter in die Stadt dürften, während ihre Kinder in Gaza bleiben müssten.
(afp/reuters – mg)
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