Jerusalem: Leben im Licht der Hoffnung begreifen
Für den dauernden Schatten des Todes im Nahen Osten sind nicht die Konflikte und Spannungen verantwortlich, sondern „der zynische Gebrauch der Macht, die das Schicksal ganzer Völker besiegelt“, sagte Piazzaballa. Ein solcher Missbrauch der Macht beschließe Kriege und schicke Tausende Menschen in den Tod. Der Schatten des Todes sei aber auch zu denken, dass friedliches Leben unmöglich sei, so Pizzaballa. Ostern bedeute, in diese Gräber und Wunden hinabzusteigen und zu begreifen, dass es das Leben im Licht der Hoffnung zu begreifen gelte.
Auch in Kirchen in Bethlehem und der Umgebung feierten die Christen verschiedener Konfessionen Ostergottesdienste. In ihrer gemeinsamen Osterbotschaft drückten die Oberhäupter der verschiedenen Kirchen in Jerusalem in diesem Jahr die Hoffnung auf Frieden aus. „Wir beten für alle, die leiden - in unserer Region und auf der ganzen Welt", hieß es darin. „Für Flüchtlinge, Asylsuchende und Vertriebene, für jene, die in Unterdrückung leben, für jene in Mangel und Entbehrung, für alle Opfer von Gewalt und Diskriminierung und all jene, die nach Gerechtigkeit und Versöhnung streben."
Die Grabkapelle in der Jerusalemer Kirche steht nach christlicher Überlieferung an dem Ort, an dem Jesus begraben wurde und wieder auferstand. Der lateinische Patriarch ist der höchste katholische Würdenträger im Heiligen Land.
In diesem Jahr wurden die Osterfeiern überschattet von den blutigen Konfrontationen an der Gaza-Grenze, bei denen am Karfreitag mindestens 15 Palästinenser getötet und mehr als 1400 verletzt wurden. Hunderte Christen aus Gaza haben in diesem Jahr von Israel keine Reisegenehmigung für eine Pilgerreise nach Jerusalem erhalten.
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