Tschechien: Seligsprechungsverfahren für Budweiser Bischof Hlouch
Nach Angaben des amtierenden Diözesanbischofs Vlastimil Krocil hat der Vatikan der Einleitung eines diözesanen Verfahrens zugestimmt. Hlouch war in den 1950er und 1960er Jahren vom damaligen kommunistischen Regime für eineinhalb Jahrzehnte aus seiner Diözese verbannt worden. In seinem Osterhirtenbrief rief Krocil die Gläubigen auf, dem Budweiser Kirchenhistoriker Martin Weiss als Postulator des Seligsprechungsverfahrens vorliegende Informationen über das Leben und Wirken Hlouchs zukommen zulassen.
Hlouch war 1902 in Lipnik bei Trebic zur Welt gekommen. 1926 wurde er in Olmütz (Olomouc) zum Priester geweiht, anschließend war er als Theologieprofessor tätig. Am 26. Juni 1947 ernannte ihn Papst Pius XII. (1939-58) zum neunten Bischof von Ceske Budejovice. Der damalige Apostolische Internuntius Xavier Ritter weihte Hlouch wenige Wochen danach am Fest Mariä Himmelfahrt in Olmütz zum Bischof.
Zur Ausübung seines Bischofsamtes in Budweis verblieb Hlouch nach seiner Amtseinführung am 7. September jedoch zunächst nur kurze Zeit. Nach der kommunistischen Machtergreifung in der Tschechoslowakei im Februar 1948 stand er ab Mai 1950 unter Hausarrest in seiner Residenz. Ab März 1952 musste sich der Bischof außerhalb seiner Diözese aufhalten. Erst im Zuge des „Prager Frühlings" konnte er am 9. Juni 1968 zurückkehren.
Hlouch nahm danach u.a. die Generalrenovierung des Budweiser Nikolausdoms in Angriff, die von 1969 bis 1971 erfolgte. Er verstarb am 10. Juni 1972 in seiner Bischofsstadt und wurde am dortigen Ottilienfriedhof bestattet.
Der Budweiser Bischofsstuhl konnte erst knapp zwei Jahrzehnte nach dem Tod Hlouchs wiederbesetzt werden. Kurz nach der „Wende" ernannte der Papst im Februar 1990 den späteren Prager Erzbischof und Kardinal Miloslav Vlk (1932-2017) zum Diözesanbischof. Vlk war ab 1968 als junger Priester Sekretär von Bischof Josef Hlouch gewesen.
(kap – gs)
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