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Ukrainische Aktivisten in Lugansk 2017 Ukrainische Aktivisten in Lugansk 2017 

Ukraine: Vier Jahre Krieg... und fast vergessen

Der Vatikangesandte in Kiew, Erzbischof Claudio Gugerotti, hat an den Beginn des Ukraine-Kriegs vor vier Jahren erinnert und richtet einen Appell an Europa: Vergesst nicht die Ukraine!

„Die größte Tragödie ist das kollektive Vergessen” , so äußert sich Erzbischof Gugerotti, Apostolischer Nuntius in der Ukraine, zu dem seit nunmehr vier Jahren andauernden Konflikt. Sich zu erinnern, den Krieg präsent zu halten, sei aus mehreren Gründen unbequem und deswegen würde niemand darüber sprechen. „Es ist die Stille, die tötet.“ Nicht nur die ständige Bedrohung durch Waffen, das Surren der Mörser, die Minen – am schlimmsten sei das Gefühl, im Stich gelassen zu werden.
Vor genau vier Jahren, am 6. April 2014, hatte der Krieg begonnen, als bewaffnete Demonstranten Regierungsgebäude in Donetsk, Lugansk und Kharkiv besetzt haben. Der Krieg ist noch immer nich vorbei. Bis heute hat der Konflikt in der Ukraine 10.000 Todesopfer gefordert, rund 2.000 Menschen mussten aus ihrer Heimat evakuiert werden.

Appell an Europa

 

Gugerotti richtet sich mit einem Appell an Europa: „Wenn Europa weiterhin nur an eigenen, internen Problemen arbeitet, wird es Europa nicht nur nicht gelingen, diese Probleme zu lösen, sondern Europa wird auch vom Druck von außen zerdrückt werden.“ Daher könne heute nur ein umfassender Blick auf die ganze Welt Rettung für alle bedeuten. Das Motto „Rette sich, wer kann” habe längst seine Gültigkeit verloren. „Vor den Toren Europas spielt sich ein Konflikt ab, aber Europa ist zu sehr mit sich und nationalen Problemen beschäftigt.“ Der Aufruf des Bischofs: „Wenn wir nicht zu einer internationalen Solidarität als Mittel zur Stabilisierung eines allgemeinen Rechts zurückfinden, um ein Mininum an Gerechtigkeit und Gleichheit zu garantieren, werden wir uns und zukünftige Generationen dem jede Rettung vorenthalten.“

(sir – jg)
 

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07. April 2018, 11:53