Brasilien: Solidarität nach Hochhausbrand in Sao Paulo
Vor einer Woche war mindestens eine Person beim Brand und Einsturz eines Hochhauses gestorben, sechs Personen werden noch vermisst. „Unsere Stadt ist so groß, so reich und gleichzeitig so arm. Wir beten dafür, dass sie solidarischer ist im Kampf für menschenwürdige Unterkünfte“, so Scherer. Es sei schockierend, dass in einer Stadt, in der sonst stets so viele Probleme gelöst würden, das Leid derart vieler Menschen nicht zu beenden sei. Sao Paulo ist Brasiliens größte und gleichzeitig reichste Stadt.
Jeder zehnte lebt unter prekären Bedingungen
Von den zwölf Millionen Bewohnern lebt jeder zehnte unter prekären Bedingungen. Rund 370.000 Wohnungen fehlen, während gleichzeitig mindestens genauso viele Wohnungen leer stehen. Im Stadtzentrum sind derzeit rund siebzig leerstehende Hochhäuser von Sozialbewegungen besetzt. Sie fordern von den Behörden die Enteignung der Eigentümer und die Umwandlung in Sozialwohnungen.
Ein seit Jahren ungenutzte Bürogebäude war von rund 150 obdachlosen Familien bewohnt gewesen. Weder verfügte es über fließendes Wasser noch Stromversorgung. Obwohl den Behörden die strukturellen Probleme des Gebäudes bekannt waren, wurde es nicht geräumt. Nach einem einstündigen Brand war es in den frühen Morgenstunden des vergangenen Dienstag in sich zusammengefallen. Überlebende werden derzeit unter anderem von der Obdachlosenpastoral der katholischen Kirche betreut.
(kna – mg)
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