Bulgarien: Proykow kritisiert geplantes Kultgesetz
Nach Angaben der Autoren des Gesetzestextes, Vertreter der als konservativ geltenden Regierungspartei GERB (Bürger für eine europäische Entwicklung Bulgariens), hätten die Änderungen das Ziel, „die Einflussnahmen von Ländern, Institutionen und Ausländern, die gegen die nationale Sicherheit gerichtet sind, hinsichtlich der Aktivitäten von Konfessionen zu verhindern". Insbesondere wende man sich gegen den radikalen Islam, der versuche, in einigen Regionen im Süden des Landes Fuß zu fassen.
Proykow ist besorgt, dass diese Änderungen einen starken Einfluss auf die Arbeitsweise der katholischen Kirche haben könnten. Beispielsweise dürften Priester dann nur noch bulgarische Staatsbürger sein; ausländische Priester müssten für die Zelebration die Genehmigung der für den Kultus zuständigen Behörde einholen. Der Großteil der katholischen Priester kommt jedoch aus dem Ausland und selbst ausländische Priester, die als Gäste ins Land kämen, müssten sich nach dem neuen Gesetz eine Erlaubnis zur Feier der Heiligen Messe besorgen.
Bulgarien hat kein eigenes Priesterseminar
Auch sollten die Priester im Land selbst studiert haben, was die Kirche vor ein besonders Problem stellt: Bulgarien hat kein eigenes Priesterseminar. Proykow hofft, dass während des parlamentarischen Prozesses die Meinung der seit Jahrhunderten im Land auch karitativ tätigen Kirche noch berücksichtigt wird.
(sir – ck)
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