„Jerusalem nicht den Religions-Hooligans überlassen“
Stefan von Kempis - Vatikanstadt
„Wenn Leute mir sagen: Religion ist das Problem!, dann sage ich ihnen: Geht mal morgens um fünf durch die Gassen von Jerusalem. Da sind ausschließlich tiefreligiöse Menschen, ausschließlich Beter unterwegs – da ist Jerusalem einfach zauberhaft schön, zum Verlieben!“
Es gebe viele Friedensinitiativen „und sehr viele Hoffnungs-Geschichten auf Grassroot-Level“, die leider keine Schlagzeilen machten, fuhr der Benediktiner fort. Plänen, Jerusalem als Hauptstadt zweier Staaten zu teilen oder aber die Stadt nur einer der beiden Seiten zuzusprechen, erteilte er eine Absage.
„Jerusalem – eine Stadt, die über viereinhalbtausend Jahre auf dem Buckel hat und wirklich eine atemberaubende Geschichte vorzuweisen hat, der Sehnsuchtsort dreier großer Weltreligionen, sollte man, um ihren Zauber zu bewahren, nicht kleinkariert-nationalistisch verengen, sondern – und das ist ja der Vorschlag des Heiligen Stuhls – sie internationalisieren.“ Dabei gehe es darum, die Stadt „weder irgendeiner Nation zuzuschlagen noch nach Interessengebieten aufzuteilen“: Das „Gesamtkunstwerk“ Jerusalem „als solches“ müsse geschützt werden.
Pater Nikodemus hat an diesem Mittwoch an der Generalaudienz auf dem Petersplatz teilgenommen und dabei auch kurz mit Papst Franziskus gesprochen.
(vatican news)
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