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Kamerun: Demonstration in Bamenda Kamerun: Demonstration in Bamenda 

Kamerun: Die Waffen nieder, mahnen die Bischöfe

Katholische Bischöfe in Kamerun rufen die kriegführenden Gruppen im Land dazu auf, ihre Waffen niederzulegen und Frieden zu suchen, um eine Katastrophe zu vermeiden.

„Lasst uns alle Formen der Gewalt stoppen und aufhören, uns gegenseitig zu töten. Lasst uns diesen unnötigen und grundlosen Bürgerkrieg in Kamerun vermeiden“, heißt es in einem offenen Brief des Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Erzbischof Samuel Kleda.

Die Bischöfe äußern sich besorgt über die schwierigen Bedingungen, unter denen die englischsprachigen Regionen Nordwest und Südwest seit 2016 leben. Sie beklagen „unmenschliche, blinde und monströse Gewalt“ und eine Radikalisierung der Bevölkerung.

Zwei Sprachen, zwei Bildungs-, zwei Rechtssysteme

 

Die jüngsten Gefechte im Land ereigneten sich, als Kamerun am 20. Mai seinen Nationalfeiertag feierte. Bei blutigen Auseinandersetzungen zwischen Separatisten und Regierungstruppen im Nordwesten kamen mindestens fünf Zivilisten und ein Soldat ums Leben. Laut Berichten der örtlichen Caritas vergeht kaum ein Tag, an dem nicht Menschen getötet oder vertrieben und Häuser angezündet werden.

Die Gründe für die Spannungen in Kamerun liegen in der kolonialen Vergangenheit. Seit der Unabhängigkeit und der Vereinigung des früheren französischsprachigen Mandatsgebietes mit dem englischen gibt es zwei Amtssprachen, zwei Bildungssysteme und zwei Rechtssysteme. Die Minderheit im englischsprachigen Südwesten und Nordwesten Kameruns fühlt sich unterdrückt und benachteiligt. Daher kommt es dort seit Oktober zu Kundgebungen und Ausschreitungen, die Regierung geht mit Gewalt dagegen vor und verweigert den Dialog mit radikalisierten Gruppen.

„Mindestens 150 Tote“

Die Caritas schätzt, dass seit Beginn des Aufstandes mindestens 150 Menschen getötet wurden. Das Internet wurde zeitweise ausgesetzt, die Schulen geschlossen. Nach Angaben des Fidesdienstes ist Caritas Kamerun derzeit die einzige Hilfsorganisation, die in den betroffenen Gebieten Nahrungsmittel, Wasser, medizinische Hilfsgüter und Unterkünfte bereitstellt.

(Vatican News – gs)

 

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23. Mai 2018, 11:10