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Proteste in Jinotepe Proteste in Jinotepe 

Nicaragua: Täglich neue Opfer

In Nicaragua halten die Proteste gegen die sandinistische Regierung von Präsident Daniel Ortega an. Die Oppositionsbewegung „Allianz für die Demokratie" rief nach einem Bericht der regierungskritischen Zeitung „La Prensa" zu einem 24-stündigen Generalstreik am Donnerstag auf.

Zugespitzte Lage: In vielen Straßen stehen Panzer


Das Bündnis aus Teilen der Zivilgesellschaft, Studenten- und Kleinbauernverbänden forderte Nicaraguas sandinistischen Präsidenten Daniel Ortega zum Rücktritt auf. Bei den seit knapp zwei Monaten laufenden Protesten kamen bislang etwa 150 Menschen ums Leben. „In den letzten Tagen hat sich die Situation noch zugespitzt. Nahezu täglich kommen neue Opfer hinzu", teilte der Leiter der SOS-Kinderdörfer in Nicaragua, Benito Rivas, am Mittwoch mit. „In vielen Straßen stehen Panzer, die die wichtigsten Verkehrsverbindungen blockieren. Viele unserer Mitarbeiter arbeiten von Zuhause aus, weil der Weg in die Arbeit zu gefährlich ist."

Seit die Friedensgespräche zwischen den Parteien abgebrochen wurden, befänden sich die Menschen in Angst und Unsicherheit, „sie sind in Schockstarre", sagte Rivas.

Vorstoß der Bischöfe bislang unbeantwortet


Menschenrechtsorganisationen und die Opposition machen regierungsnahe paramilitärische Banden und die Sicherheitskräfte für die Gewalt verantwortlich, die Regierung wirft den Demonstranten vor, für die Ausschreitungen verantwortlich zu sein. Auf einen Vermittlungsvorschlag der katholischen Bischöfe des mittelamerikanischen Landes hat Ortega bislang noch nicht reagiert.

„Die Aussichten sind niederschmetternd", sagte Benito Rivas. SOS-Kinderdörfer habe mit anderen Hilfsorganisationen einen dringenden Appell unter anderem an den Ombudsmann für Menschenrechte sowie an Kirchenvertreter in Nicaragua geschickt. Darin werde ein Report zur Situation der Kinder und eine Versammlung eingefordert, um sich gemeinsam für einen besseren Schutz der Kinder einzusetzen.


(kna – pr)
 

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13. Juni 2018, 09:06