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Papst Franziskus und Gustavo Gutiérrez Papst Franziskus und Gustavo Gutiérrez 

Papst Franziskus dankt dem Vater der Theologie der Befreiung

Mit Lob und Anerkennung hat Papst Franziskus einem der Begründer der Befreiungstheologie zu seinem 90. Geburtstag gratuliert. Der Dominikanerpater Gustavo Gutiérrez gilt als Namensgeber der Befreiungstheologie.

Gustavo Gutiérrez ist einer der Begründer der Theologie der Befreiung. Zu dessen 90. Geburtstag in zwei Tagen hat der Papst dem Peruaner einen Brief geschickt, der der peruanischen Zeitung „La República“ vorliegt. In dem Schreiben, datiert auf den 28. Mai, bedankt sich der Papst bei Gutiérrez für dessen Arbeit und sendet Glückwünsche zu Gutiérrez' Geburtstag.

„Sei dir sicher, dass ich in diesem bedeutenden Moment deines Lebens für dich bete“, beginnt Franziskus sein Schreiben.

Danach fügt er hinzu: „Ich danke dir für all das, was du durch deinen theologischen Dienst und deine Liebe zu den Armen und Ausgegrenzten für die Kirche und die Menschheit getan hast.“ 

Franziskus hebt in dem Brief die besondere Art Gutiérrez' hervor, an das Gewissen eines jeden zu appellieren und auf das Drama der Armen hinzuweisen. Weiter ermuntert er ihn, an seinem Dienst festzuhalten und auch künftig Zeugnis zu geben von der Freude des Evangeliums.

Der Befreiungstheologe Gutiérrez

 

Der 1928 in Lima geborene Gutiérrez benutzte als erster Kirchenvertreter – das war im Jahr 1968 auf einem Kongress des lateinamerikanischen Bischofsrates in Medellín in Kolumbien – den Begriff  der Theologie der Befreiung.

Geboren in Peru führte ihn das Studium nach Europa, so etwa an die Katholische Universität von Löwen (Belgien) sowie nach Lyon und nach Rom. Dort studierte er Medizin, Kunst, Philosophie, Psychologie und Theologie. Nachdem er seinen Abschluss erhalten hatte, kehrte Gutiérrez zurück nach Lima, wo er in einer Pfarrei als Priester tätig wurde.

 

Zur Geschichte der Befreiungstheologie

 

Aus der Selbstorganisation brasilianischer Basisgemeinden entwickelte sich in den 1960er Jahren die Befreiungstheologie, die sich als Parteinahme für die Armen versteht. Sie hat das Ziel, deren Lebensbedingungen zu verbessern, und ist verknüpft mit der so genannten  „Option für die Armen“ in der Kirche.

Diese theologische Strömung ist vor allem in Brasilien, Peru, Chile und Mittelamerika präsent. Bekannt und offiziell wurde sie 1968 durch die zweite allgemeine lateinamerikanische Bischofskonferenz (CELAM) in Medellín.

Berühmte Vertreter und Mitbegründer sind neben Gustavo Gutiérrez auch Leonardo Boff und Jon Sobrino. Gutiérrez gilt als Namensgeber der theologischen Strömung: Er hat 1971 ein gleichnamiges Buch veröffentlicht, in dem die Grundkonzepte der Befreiungstheologie zusammengefasst sind.

(la república – ms)

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07. Juni 2018, 12:00