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USA: Woche der Religionsfreiheit

„Woche der Religionsfreiheit“: Das hört sich zunächst nicht so richtig spannend an. Doch die Themen, die die US-Bischöfe für diese Woche auswählen, haben es in sich: Migranten, Abtreibung, Drogen, Christenverfolgungen im Nahen Osten.

Stefan von Kempis – Vatikanstadt

Sieben Tage, um die US-Bürger dafür zu sensibilisieren, dass Religionsfreiheit mit vielen heiklen Fragen zu tun hat. Am 22. Juni hat die Woche begonnen – jeden Tag gibt ein Bischof auf der Homepage der US-Bischofskonferenz einen Kommentar ab, wo aus seiner Sicht der Schuh drückt. Es geht, so viel wird schnell klar, um die brennendsten sozialen Fragen im Amerika Donald Trumps.

„Bitte beten Sie mit uns dafür, dass der Herr Migranten und Flüchtlinge beschützt“, bittet Bischof Joe Vasquez, Flüchtlingsbeauftragter der Bischofskonferenz. Er muss den heftigen Streit um illegale Einwanderer aus Mexiko oder um „Flüchtlingskinder in Käfigen“ gar nicht ausdrücklich erwähnen.

Kirche wird wegen ihres Engagements für Migranten angegriffen

 

„Mögen alle, die Menschen unterwegs helfen, frei sein bei ihrem Dienst! Die Kirche ist schon lange engagiert, um Menschen, die ihr Land verlassen müssen, beizustehen. Sie stillt Grundbedürfnisse, hilft bei Unterkünften, gibt Rechtsberatung. Die Rolle der Kirche im Einwanderungs- und Resettlement-System ist unverzichtbar!“

In den letzten Jahren sei die Kirche immer wieder Angriffen ausgesetzt, weil sie sich weigere, „bei den Familien, um die wir uns kümmern, Abtreibungen zu ermöglichen“.

Warnung vor unehrlicher Sprache in der Politik

 

„Wer von uns verlangt, uns zwischen einem ungeborenen Leben und Flüchtlingskindern zu entscheiden, der unterminiert die Religionsfreiheit! Wir berufen uns auf die Religionsfreiheit, wenn wir sagen: Wir weigern uns, diese Wahl zu treffen. Und wir versuchen, immer mehr Menschen guten Willens für eine Reform der Einwanderungspolitik zu gewinnen.“

Zum Nachhören

„George Orwell hat einmal gesagt, dass die größte Gefahr für das heutige demokratische Leben von unehrlicher politischer Sprache herrührt“: Daran erinnert in der Religionsfreiheits-Woche Erzbischof Charles Chaput von Philadelphia. Er zielt auf Fake News, vielleicht auch auf manche Twitter-Großmäuligkeit.

Wir müssen imstande sein, der Kirche und dem Land zu dienen

 

„Unehrliche Sprache führt zu unehrlicher Politik! Und unehrliche Politik führt zu schlechter Amtsführung und schlechten Gesetzen. Als katholische Bürger schulden wir es unserem Land, in einem Geist der Wahrheit zu reden und zu handeln. Wir müssen auch bei anderen darauf bestehen, auch bei unseren (gewählten oder bestellten) politischen Führern.“

„Leider ist die Freiheit der Kirche heute Gefahren ausgesetzt, was Mitarbeiter im Gesundheitswesen, in der Kindesfürsorge und im Schulbereich betrifft“, mahnt Bischof Michael Burbidge von Arlington. „Wir wollen den Nächsten im Geist Jesu dienen – dazu müssen wir frei sein von Zwang und Drohungen! Wir müssen dazu imstande sein, gläubig unserer Kirche und unserem Land zu dienen.“

(us-bischofskonferenz)
 

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24. Juni 2018, 11:42