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Pressekonferenz zu Venezuela von Kirche in Not in Rom Pressekonferenz zu Venezuela von Kirche in Not in Rom 

Venezuela: Kardinal prangert totalitäres Regime an

Die Lage in dem lateinamerikanischen Land wird immer schwieriger, dabei ist sie schon katastrophal. Das berichtete am Donnerstag der venezolanische Kardinal Jorge Urosa Savino, Erzbischof von Caracas. Bei einer Pressekonferenz, bei der er telefonisch mit seinen Zuhörern in Rom verbunden war, ging er mit der derzeitigen Regierung hart in Gericht.

Mario Galgano – Vatikanstadt

Vor wenigen Tagen hat Venezuelas sozialistischer Präsident Nicolás Maduro - nach Angaben der Wahlkommission - die Wahlen gewonnen. Die politische Opposition im Land, ausländische Beobachter und Regierungen sprachen dagegen von einer Farce. Auch die katholischen Bischöfe kritisierten die Vorgänge. Die humanitäre Lage im Land sei katastrophal, sagte jetzt Kardinal Urosa Savino bei einer Pressekonferenz, die vom Päpstlichen Hilfswerk Kirche in Not in Rom durchgeführt wurde.

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„Die Situation in Venezuela ist derzeit sehr schlimm. Wir erleben eine tiefe Krise. Seit vielen Jahren vertritt die derzeitige Regierung ein totalitäres politisches System. Diese marxistische Haltung hat das Land kaputt gemacht. Seit 2010 prangere ich das an - und leider erleben wir jetzt die Konsequenzen (dieses Missbrauchs, Anm.). Das heutige Venezuela ist verdorben, weil das marxistisch-totalitäre Regime alle Aspekte des Lebens in unserem Land zerstört hat.“

Der Tiefpunkt sei mit den jüngsten Wahlen erreicht worden, so der Kardinal - Wahlen, die mitnichten frei gewesen wären.

„Ich hatte schon vor dem Urnengang gesagt, dass die Wahlen vom 20. Mai absolut nicht korrekt sein würden. Es wurde alles unternommen, um der Opposition einen Zugang zu den Wahlen zu versperren. Die wichtigsten Oppositionsparteien wurden ausgeschlossen und kritische Wähler von der Urne ferngehalten. Und das Schlimmste war wohl, dass Wähler, die dem Präsidenten ihre Stimme geben würden, Geld dafür bekamen. Das sind nicht hinnehmbare Behinderungen einer korrekten und demokratischen Durchführung von Wahlen - und dann noch für ein so wichtiges und bedeutendes Amt wie das des Präsidenten.“

Bei der Pressekonferenz in Rom ging Kardinal Urosa Savino im Detail auf die konkreten Probleme in seinem Land ein. Es fehlten Nahrung, Kleider und Medizin. Viele Menschen verließen das Land. Dabei handele es sich meist um Bürger, die die Möglichkeiten zur Ausreise hätten. Die schlechter gestellte Bevölkerung bleibe dagegen hilfslos im Land zurück. 

„Denn wer am meisten leidet, sind die Armen. In den vergangenen zehn Jahren ist die Zahl der Armen enorm gestiegen. Vor allem in den letzten vier Jahren ist es noch schlimmer geworden. Man geht davon aus, dass über 80 Prozent der venezolanischen Bevölkerung in Armut lebt. Wenn ich an die Kleinkinder denke, so muss ich daran erinnern, dass ein Kilogramm Milchpulver für Babys mehr kostet als der staatlich festgelegte Grundlohn. Dieser Lohn entspricht rund drei Euro. Wie kann da eine Mutter ihre Kinder ernähren, wenn der Lohn nicht mal für die Grundnahrung reicht? Das umschreibt die derzeitige Tragödie in unserem Land. Das ist aber das Resultat der politischen und wirtschaftlichen Ausrichtung der Regierung.“

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01. Juni 2018, 14:36