Afrika: Bischöfe fordern Gerechtigkeit nach Priestermord
„Wir fordern die Regierung und die MINUSCA, die Multidimensionale Integrierte Stabilisierungsmission der Vereinten Nationen in der Zentralafrikanischen Republik, nachdrücklich auf, ihre Bemühungen zu koordinieren, damit die für diese Morde Verantwortlichen verhaftet und vor Gericht gestellt werden", heißt es in einer am Donnerstag veröffentlichten Erklärung der Zentralafrikanischen Bischofskonferenz.
Gleichzeitig riefen die Bischöfe die Christen im Land auf, ruhig und im Gebet zu bleiben. Man dürfe nicht in die Falle derer im Land tappen, die auf diese Weise zeigen wollten, Christen und Muslime könnten nicht mehr zusammenleben.
Feiges und beschämendes Verbechen
Nach Angaben des vatikanischen Pressediensts Fides, verurteilte die Sprecherin der MINUSCA, Uwolowulakana Ikavi-Gbetanouder, den Mord an Generalvikar Gbagoua als „feiges und beschämendes Verbrechen". Im Namen der UN-Mission bekräftigte sie das Engagement der MINUSCA bei der Zusammenarbeit mit der Regierung, damit die Täter „strafrechtlich verfolgt und bestraft werden". Außerdem warnte die Sprecherin vor dem Versuch, die Bevölkerung zu Gewalt aufzurufen und religiöse Spannungen zu schüren.
Der Pressedienst zitierte am Donnerstag auch einen anonym bleiben wollenden Beobachter aus Kreisen der Ortskirche. Dieser vermutete, die ermordeten Priester seien zur Zielscheibe geworden, weil sie sich für den Dialog und die Beendigung der Gewalt im Land engagierten.
Nicht der erste Mord an Geistlichen
Generalvikar Gbagoua war am vergangenen Freitag bei einem Überfall auf das Bischofshaus in Bambari erschossen worden. Seit Jahresbeginn starben zwei weitere katholische Priester bei ähnlichen Attentaten. Der Generalvikar galt als Schlüsselperson bei Vermittlungsprozessen und habe den Frieden in Bambari erhalten wollen.
In der Zentralafrikanischen Republik, einst französische Kolonie, herrscht seit 2012 Bürgerkrieg. Allein seit Jahreswechsel flohen laut Menschenrechtsorganisationen 75.000 Menschen vor Kämpfen verfeindeter Milizen. Dabei geht es um mehr als religiöse Spannungen. Der Großteil des Landes wird von bewaffneten Gruppen kontrolliert, die um Macht und die Kontrolle des Rohstoffhandels konkurrieren.
(kathpress/fides - mf)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.