Sommerlektüre: Umberto Ecos letztes Werk
Mario Galgano – Vatikanstadt
Bereits bevor man die sieben Kapitel durchliest, beginnt das Buch mit Überlegungen zur gegenwärtigen „flüssigen Gesellschaft“, ein Konzept, das man bereits vom ebenfalls vor wenigen Jahren verstorbenen polnischen Denker Zygmunt Bauman kennt. Das Buch von Eco ist eine Zusammenstellung und Übersetzung von Kommentaren des Italieners, die Burkhart Kroeber vorgenommen hat, ein tiefer Kenner Ecos.
Und so verschlingt man das Buch wie geistige Nahrung, lacht über die ironischen und sarkastischen Bemerkungen des Autors, verzweifelt über die Entwicklungen in unseren Breitengraden und schöpft Hoffnung, dass sich durch die Kulturvermittlung doch noch alles zum Guten hinwendet.
Aus Dantes Göttlicher Komödie
Nun wird sich wohl einer fragen: Weshalb dieser „blasphemisch wirkende“ Titel des Buches? Im italienischen Original heißt es „Pape Satàn Aleppe“ und ist ein Zitat aus Dante Alighieris „Göttlicher Komödie“, und zwar aus dem siebten Kreis in der Hölle. Eigentlich verbirgt sich dahinter der Unsinn, der verbreitet wird und die passend ist zur flüssigen Gesellschaft, die manchmal vielem Unsinn Glauben schenkt, statt auf – wie wohl Papst Franziskus sagen würde – das Herz und das Hirn zu hören.
Zum Mitschreiben:
Umberto Eco: Pape Satàn. Chroniken einer flüssigen Gesellschaft. Oder: Die Kunst, die Welt zu verstehen. Erschienen im dtv-Verlag, München 2018.
(vatican news)
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