Kirche in Not: Mehr als drei Millionen Euro für Syrien
Etwa ein Viertel der bewilligten Projekte von „Kirche in Not“ richten sich an die Jugend. Viele Familien haben im Krieg Haus und Arbeitsplatz verloren – das Geld für eine gute Ausbildung der Kinder fehlt deswegen. Die Stiftung hat aus diesem Grund Stipendienprogramme ins Leben gerufen. In den nächsten Monaten kommt es laut „Kirche in Not“ knapp 1200 Schülern, mehr als 400 Studenten aus Homs und etwa 120 aus Damaskus zugute.
Traumatisierten Kindern helfen
Das Geld soll auch in die Betreuung von Kindern und Jugendlichen aus Aleppo fließen. Viele seien nach sieben Jahren Krieg traumatisiert und nichts anderes als Kriegszustand erlebt. Das Projekt „Let me live childhood“ wird von einer Gruppe Freiwilliger gestemmt. Antoine Tahan, der Pfarrer der armenisch-katholischen Kirche vom Heiligen Kreuz sagte: „Wir danken ‚Kirche in Not‘ für dieses Projekt, das den Kindern helfen soll, ihre Erwachsenenkleider abzulegen, damit sie die unersetzlichen Gaben der Kindheit wieder aufnehmen können. Wir möchten, dass sie die Fähigkeit zu spielen wiederentdecken, dass sie einfach Kinder sind“.
Viele Christen verlassen das Land
Joseph Tobju, der maronitische Bischof von Aleppo, hatte sich bereits Ende Juni bei einer Konferenz vor dem Europäischen Parlament in Brüssel zur Lage in Syrien geäußert. Ein großes Problem sei, dass viele Menschen das Land verließen. Das sei „eine gefährliche, weiterhin blutende Wunde“. Syrische Christen seien schon vor dem Krieg eine Minderheit gewesen, nun „werden sie ganz verschwinden, wenn die vom Krieg verursachte Lage nicht bald zu Ende geht“, sagte Tobju. Die Christen spielten als „kulturelle Brücke“ zwischen dem Westen und dem Orient eine entscheidende Rolle als Friedenselement innerhalb der syrischen Gesellschaft. „Wenn die Christen verschwinden, werden viele Probleme entstehen, nicht nur für das Land sondern auch für Europa. Schließlich ist sie nur wenige Kilometer von uns entfernt“, war seine Vorhersage.
(vatican news – bw)
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