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Malta: „Geschlossene Häfen, geschlossene Herzen“

Die maltesischen Bischöfe kritisieren die von der Regierung angekündigte Entscheidung, Maltas Häfen für die Schiffe von NGOs zu schließen, die Migranten im Mittelmeer helfen.

„Schwierige Situationen sollten das Besten aus uns zum Vorschein bringen. Der erste Gedanke für Menschen in Not sollte sein, dass sie Menschen sind", schreibt der Erzbischof von Malta Charles Scicluna in einem Tweet und resümiert: „Geschlossene Türen, geschlossene Häfen, geschlossene Herzen: es ist wirklich traurig".

Scicluna unterstreicht zugleich seine volle Unterstützung für die gemeinsame Erklärung der maltesischen NGOs und der Kommission für Gerechtigkeit und Frieden der Erzdiözese Malta, die die Entscheidung der Regierung von Valletta verurteilt. Die Maßnahme gefährde „den Schutz von Menschenleben an den Grenzen Europas und macht sie noch gefährlicher für Flüchtlinge und Asylbewerber", heißt es in der Stellungnahme.

 

Geschlossene Häfen bedeuten zwangsläufig mehr Tote im Meer

 

Mehr Tote seien eine „unvermeidliche Folge“ der Regierungsentscheidung. Die jüngst ertrunkenen 100 Migranten beim letzten Schiffbruch vor der Küste Libyens zeigten die fatalen Folgen dieser Weigerung, mit NGOs zusammenzuarbeiten.

Nach Ansicht der NGOs ist der Versuch Maltas und der anderen europäischen Länder, Migranten in Libyen zu blockieren, „moralisch und menschlich" fragwürdig, da die Menschen „in einer Situation des Missbrauchs gefangen gehalten werden, in der ihre Sicherheit alles andere als gewährleistet ist". In Libyen komme es nachweislich zu massenhaften Fällen von Vergewaltigung, Sklaverei, Folter, Misshandlung, Erpressung und Inhaftierung unter miserablen Bedingungen.

 

Grenzen verteidigen ja, aber nicht zu Lasten von Menschenleben

 

Daher der Appell an die Regierung, ihre Entscheidung zu überprüfen und die Arbeit der NGOs zu unterstützen: „Obwohl es zweifellos wichtig ist, die nationalen Grenzen zu verteidigen, sollte dies niemals auf Kosten des Lebens und der Sicherheit anderer, besonders gefährdeter Menschen, die Zuflucht suchen, geschehen", schloss die Erklärung.

(pm – gs)

 

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04. Juli 2018, 16:24