Ukrainisches Schisma: Unterwegs für die Einheit
Die Delegation aus Istanbul ist aktuell unterwegs, um sich bei den verschiedenen autokephalen orthodoxen Kirchen ein Meinungsbild über das ukrainische Schisma einzuholen. In dem Interview hatte Hilarion wiederholt die Ukrainische Orthodoxe Kirche des Kiewer Patriarchats, die von der Weltorthodoxie nicht anerkannt ist, und die offiziellen politischen Autoritäten der Ukraine kritisiert. Letztere würden die ukrainisch-orthodoxe Kirche des Moskauer Patriarchats diskriminieren und verfolgen, um Druck auszuüben. Kritik gab es auch gegen die mit Rom unierte griechisch-katholische Kirche in der Ukraine.
In dem Interview erinnerte Hilarios an die Worte des Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. bei der jüngsten Begegnung mit einer Delegation von Hierarchen der (autonomen) ukrainisch-orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats am 23. Juni eine „Legalisierung“ des ukrainischen Schismas ausgeschlossen habe. Die Feststellung von Bartholomaios wonach „ein Schisma ein Schisma“ sei und er Filaret als Initiator dieses Schismas betrachte, sei „überaus bedeutsam“, so der Außenamtsleiter des Moskauer Patriarchats. Der Metropolit hoffe in diesem Zusammenhang auf eine Lösung des Problems durch das Kirchenrecht. Schließlich sei es das gemeinsame Interesse der Kirchen von Moskau und Konstantinopel, die Schismatiker wieder in die „orthodoxe Herde“ zurückzubringen.
Der Hintergrund
In der Ukraine gibt es drei orthodoxe Kirchen, die miteinander in Konflikt stehen: Das 1992 gegründete Kiewer Patriarchat um Patriarch Filaret, die dem Moskauer Patriarchat unterstehende ukrainisch-orthodoxe Kirche mit ihrem Metropoliten Onufrij und die etwa 90 Jahre alte Ukrainische Autokephale Orthodoxe Kirche. Nur die mit Moskau verbundene Kirche wird von der Weltorthodoxie anerkannt. Seit Jahren gibt es immer wieder Versuche, die verschiedenen Kirchen zusammenzuführen. Bisher ohne Erfolg.
(kap - mf)
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