Pakistan: Christen haben wenig Hoffnung in Imran Khan
Nasir William, Sprecher der Diözese Islamabad-Rawalpindi, äußerte sich gegenüber der Nachrichtenagentur AsiaNews skeptisch über die neue Regierung: „Alle Regierungen sind bisher daran gescheitert, religiösen Minderheiten in Pakistan gleiche Rechte einzuräumen.” In seiner Rede zum Wahlsieg habe Imran Khan zwar den Christen die in der Verfassung festgeschriebenen Grundrechte zugesichert, aber er habe geschwiegen, als die Führungspersonen seiner Tehreek-e-Insaf-Partei in Talkshows und Kundgebungen Christen als „Ungläubige“ bezeichneten.
Der Priester weiter: „Khans Regierungsperiode von fünf Jahren wird kaum ausreichen, um Jahrzehnten von religiösem Fundamentalismus zu begegnen.“ Die Möglichkeiten von Massenprotesten und Versammlungen seien gering, da das Militär Khans Partei offenbar unterstütze.
Auch Hyacinth Peter, Geschäftsführer der Kommission für Recht und Frieden bei der der Ordensoberenkonferenz sagte, Khan habe „kein Interesse“ an Minderheiten. So habe der Wahlsieger „bereits geschworen, das Blasphemie-Gesetz zu verteidigen“. Dieses dient immer wieder als Grundlage massiver Diskriminierungen von Nicht-Muslimen.
In einer Provinz habe die Partei allen säkularen Schulstoff aus den Lehrplänen getilgt, den die vorherige Regierung eingeführt hatte, so Peter. „Dazu zählen Fotos von minderjährigen Mädchen ohne dupattas (Schleier), Weihnachtskekse, das Kreuzsymbol auf Krankenwagen, und Guten Morgen anstatt Assalamu-Aliakum zu sagen.“
(asianews – bb)
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