Kongo: Hilfswerke kämpfen gegen Ebola-Ausbruch
„Prävention ist jetzt das Wichtigste, um eine weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern. Die Menschen müssen dringend darüber aufgeklärt werden, wie sich eine Ansteckung mit dem tödlichen Virus vermeiden lässt“, schildert Martin Keßler, Leiter der Diakonie Katastrophenhilfe, die nächsten Schritte. Auch die Hilfsorganisation CARE warnt vor einem weiteren Ausbruch des Virus. Es seien bis zu 300.000 Menschenleben bedroht. Die Organisation sei besonders besorgt darüber, dass sich das Virus in der Grenzregion zu Uganda ausbreite. „Hier sind viele Menschen zwischen den beiden Staatsgebieten unterwegs. Daher ist die Gefahr einer schnellen Ausbreitung besonders groß“, berichtet Tom Friedeberg, CARE-Länderdirektor im Kongo.
Ebola bedroht große Städte
Deswegen stehen die Hilfswerke vor einer besonderen Herausforderung. Ein Seuchenherd ist die Stadt Beni, die für die Wirtschaft sehr wichtig ist: Dort werden Lebensmittel wie Reis und Maniok auf fruchtbarem Boden angebaut. Es herrsche reger Handel mit der Stadt Goma, die etwa 400 Kilometer entfernt liege, erklärt Martin Keßler. „Zwischen Beni und Goma findet ein reger Austausch von Waren und Dienstleistungen statt. Wir befürchten deswegen, dass sich das Virus schnell verbreiten könnte“, sagt Keßler. „Ein Ausbruch wäre für die Menschen im dicht besiedelten Goma eine Katastrophe.“ Auch für den Handel mit den Nachbarstaaten gilt die Stadt als Drehkreuz.
Ost-Kongo von Gewalt erschüttert
Der Kongo befindet sich seit mehr als 20 Jahren in einer Krise, immer wieder kommt es vor allem im Ost-Kongo zu gewalttätigen Zusammenstößen. Das Ebola-Virus war 1976 im Kongo entdeckt worden. Dem bisher größten Ebola-Ausbruch in den Jahren 2014 und 2015 fielen in den westafrikanischen Staaten Sierra Leone, Liberia und Guinea mehr als 11.000 Menschen zum Opfer.
(CARE/Diakonie -bw)
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