Nicaragua: Kirche verzichtet auf Patronatsfest
Die Gemeinde Sankt Hieronymus in der Stadt Masaya kündigte deswegen an, es werde keine Prozession mit dem Bild des Heiligen geben, keine traditionellen Tänze, Konzerte oder Feuerwerke. „Es wird ein Tag sein, an dem die Atmosphäre des Gebets, der Erinnerung und der Zurückhaltung angesichts der aktuellen politischen Lage herrscht." Die Feierlichkeiten zu Ehren des Heiligen in der Stadt Masaya sind die längsten in Nicaragua und dauern normalerweise von Ende September bis Ende November.
Masaya ist Schauplatz der Gewalt
Die Stadt Masaya ist neben der Hauptstadt Managua einer der Hauptschauplätze der Gewalt zwischen Demonstranten und Regierungstruppen. Seit April steckt Nicaragua in der schlimmsten Krise der letzten Jahrzehnte. Zuerst hatte eine geplante Rentenform die Menschen auf die Straße getrieben. Die Reform wurde schließlich zurückgezogen. Die Wut der Demonstranten richtet sich aber noch immer gegen den Präsidenten Ortega und seine Frau, die Vizepräsidentin, die beide an ihren Ämtern festhalten.
Mittlerweile melden Menschenrechtsorganisationen mehr als 450 Tote. Auch die Kirche versucht zu vermitteln, wird aber selbst immer wieder Opfer blutiger Angriffe durch regierungsnahe Paramilitärs.
(efe – bw)
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