Irland/Pakistan: Keine Visa für Weltfamilientreffen
Dublin fürchtet offenbar, dass die pakistanischen Teilnehmer am katholischen Weltfamilientreffen nach der Veranstaltung im Land bleiben und einen Asylantrag stellen wollen. In Pakistan sind Fälle von Christenverfolgung und Anschläge auf Kirchen nicht selten.
Das irische Konsulat in Karachi erklärte den Betroffenen, man habe bei der Prüfung ihrer Anfragen keine ausreichenden Beweise dafür gefunden, dass sie bereits früher an ähnlichen Veranstaltungen teilgenommen hätten. Zudem sei nicht klar, ob die Antragssteller genügend familiäre, soziale oder ökonomische Verpflichtungen hätten, die sicherstellen, dass sie nach der Veranstaltung wieder nach Pakistan zurückkehren würden.
Pater Anthony Abraz Karachi, der ebenfalls kein Visum bekommen hat, wies diese Begründungen als Unterstellungen zurück. „Wir haben die Teilnehmer sorgfältig ausgewählt. Darunter sind auch Mitarbeiter von Nichtregierungsorganisationen und Schuldirektoren. Kardinal Joseph Coutts von Karachi hat nur solchen Familien Empfehlungsschreiben ausgestellt, die kein Interesse an Asyl haben.“ Abraz kritisiert, dass Irland die Anträge komplett abgelehnt und nicht von Fall zu Fall entschieden habe.
Für viele der Antragssteller bedeutet die Ablehnung auch finanzielle Einbußen. So habe ein Angestellter eigens ein Stück Land verkauft, um die 300.000 Rupien für den Visumsantrag und die Anmeldegebühren für das Weltfamilientreffen aufzubringen.
Die Open Doors World Watch List 2017 platziert Pakistan auf Rang vier von 50 Ländern, in denen Christen am meisten verfolgt werden.
(ucanews – jm)
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