Peru: Neue Straßen bedrohen indigene Völker
„Indem die Regierung den Bau von Straßen und die Erhaltung der Schotterpisten zur Priorität macht, bedroht sie weiterhin die indigenen amazonischen Völker, die freiwillig in Isolation leben oder gerade erst Kontakt zu anderen Menschen aufnehmen“, erklärte der Direktor des Amazonaszentrums für Anthropologie und Angewandte Praxis (CAAAP), Ismael Vega, nach Angaben der Nachrichtenagentur Fides. Die CAAP wurde 1974 von neun Diözesen im peruanischen Dschungel gegründet und setzt sich für Randgruppen in Peru ein.
Im Januar hatte die Regierung ein neues „Straßengesetz“ beschlossen, das Straßenbauvorhaben auch im Amazonasgebiet zum nationalen Interesse erklärt. Zur selben Zeit hatte Papst Franziskus in einer Rede in Puerto Maldonado gemahnt, dass indigene Völker heute durch Mega-Infrastrukturprojekte und durch die Förderung von Rohstoffen einem hohen Risiko ausgesetzt seien.
Es geht um fünf Reservate und drei Nationalparks
2011 gehörte Peru allerdings auch zu den Unterzeichnern einer Bestimmung der Internationalen Arbeitsorganisation, die festlegt, dass indigene Völker die Chance haben müssen, erst offiziell zuzustimmen, wenn Bauvorhaben ihren Lebensraum betreffen.
In Peru geht es dabei hauptsächlich um drei indigene Reservate, zwei Landschaftsreservate, drei Nationalparks und ein lokales Naturschutzgebiet. „Aktuell wird die Bestimmung nicht eingehalten, denn die indigenen Völker werden nicht gefragt“, kritisiert Vega.
(fides – jm)
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