Venezuela: Bischöfe appellieren für Erhalt des Rechtsstaates
Die katholischen Würdenträger werden nicht müde, auf Situationen der Ungerechtigkeit in dem Land hinzuweisen, das einst als Schmuckstück Lateinamerikas galt und seit mehreren Jahren in einer schweren wirtschaftlichen und sozialen Krise steckt.
Bereits in der vergangenen Woche hatte die Kommission für Gerechtigkeit und Frieden der Bischofskonferenz ein Statement abgegeben, in dem sie ihre Sorge darüber ausgedrückt hatte, dass es zu „willkürlichen Verhaftungen, brutaler und unmenschlicher Behandlung, Folter und unfreiwilligem Verschwinden“ von „Parlamentariern, Amtsträgern oder Bürgern auf der Basis von Indizien oder Vermutungen“ kommen könnte.
„Als Volk müssen wir betonen, dass die Gewalt gegen Personen, Institutionen oder das Volk selbst, von welcher Seite auch immer sie ausgeübt wird, in all seinen Formen abzulehnen ist. Mit dem Frieden erreichen wir alles, mit Gewalt nur Zerstörung“, so der erneute Appell der Bischöfe. Die Stellungnahme ist unterzeichnet durch José Luigi Azuaje Ayala, Erzbischof von Maracaibo und Präsident der Bischofskonferenz (CEV), durch die beiden Vizepräsidenten Mario Moronta und Raúl Biord Castillo sowie durch den Generalsekretär der CEV, José Trinidad Fernandez Angulo.
Bischöfe mahnen menschliche Haftbedingungen an
Ebenso erinnern die Bischöfe aus gegebenen Anlass daran, dass in einem Rechtsstaat auch Häftlingen ihre Rechte in Hinblick auf körperliche und psychische Unversehrtheit werden müssten. „Dies müsste nicht nur jede Art von Folter und brutalen, unmenschlichen und entwürdigenden Behandlungen ausschließen, sondern betrifft auch die Haftbedingungen selbst, wie Isolationshaft, das Abschneiden von jeder Art von Kommunikation und das Fehlen von Kontakt mit anderen Menschen, was schwere psychische und physische Leiden für diejenigen mit sich bringt, die ihrer Freiheit beraubt sind. Die Menschenwürde und die grundlegenden Menschenrechte können niemals verweigert werden. Das ist die Essenz der Gerechtigkeit.“
(sir - cs)
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