Ägypten: Prozess gegen mutmaßliche Bischofsmörder vertagt
Der Prozesstermin wurde auf den 27. Dezember verlegt. Laut Angaben der Onlinezeitung sei der entsprechende Beschluss von den zuständigen Richtern am Strafgericht Damanhur am Sonntag zum Prozessauftakt gefasst worden. Gründe für die Verschiebung seien nicht bekannt.
Angeklagt sind zwei koptische Mönche des Klosters. Sie sollen den Abt-Bischof in der Nacht zum 29. Juli ermordet haben. Beide Angeklagte, die vor ihrer Festnahme Suizidversuche unternommen hatten, hätten die Tat laut Medienberichten bei Vernehmungen zunächst gestanden.
Zum Prozessauftakt plädierte der Hauptangeklagte laut Bericht der Onlinezeitung „Egypt Independent“ auf nicht schuldig. Das Schuldeingeständnis sei durch psychische und physische Folter durch die Polizei erzwungen worden, so der Anwalt des Mönches. Der zweite Angeklagte blieb dem ersten Prozesstag fern.
Ägyptens Behörden vernahmen im Zusammenhang mit den Untersuchungen laut Medien mehr als 400 Mönche und Angestellte des Klosters. Nach ersten Autopsieergebnissen gehen die Ärzte davon aus, dass dem Geistlichen von hinten der Schädel eingeschlagen wurde.
Der 1954 in Tanta geborene Epiphanios stand dem Kloster seit 2013 als Abt vor. Das koptisch-orthodoxe Kloster des heiligen Makarios des Großen liegt in der Sketischen Wüste zwischen Kairo und Alexandria. Es wurde im 4. Jahrhundert vom heiligen Makarios von Ägypten gegründet und ist seither ununterbrochen bewohnt.
Die Kopten sind die größte christliche Gemeinschaft in Ägypten. Sie führen ihre Anfänge auf den Evangelisten Markus zurück. Angaben über Mitgliederzahlen schwanken zwischen acht und elf Millionen unter den rund 94,5 Millionen Einwohnern Ägyptens. Zuletzt waren die Kopten wiederholt Ziel islamistischer Anschläge.
(kna – ros)
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