Pakistan: Christen erinnern an deutsche „Mutter der Leprakranken“
Die deutsche Ordensschwester habe ihr Leben für die Patienten und Menschen aufgeopfert, mit denen sie gearbeitet habe und das ganze Land bereist, betonte der Kardinal. Sie habe ihm gesagt, dass es als Ärztin ihre Aufgabe sei, Medizin zu verschreiben, aber sie wolle auch sehen, dass die Leprakranken in ihr normales Leben zurückkehren könnten.
Fügung hält sie in Karachi fest
Ruth Katherina Martha Pfau, geboren am 9. September 1929 in Leipzig, schloss sich 1957 den „Töchtern vom Herzen Mariä“ an. Nach dem Medizinstudium und einer internistischen und gynäkologisch-geburtshilflichen Ausbildung wurde sie 1960 nach Südindien geschickt, um Missionsarbeit zu leisten. Wegen Visaproblemen saß sie in Karachi fest und sollte dort ihr Lebenswerk beginnen: die Rettung von Leprakranken, die von ihren Familien verlassen wurden.
Erstes Staatsbegräbnis für eine Frau
Pfau dehnte ihre Arbeit auch nach Afghanistan aus und setzte sich 57 Jahre unermüdlich im Kampf gegen die chronische Infektionskrankheit ein. Dank ihrer Bemühungen erklärte die Weltgesundheitsorganisation 1996 Pakistan zu einem der ersten Länder in Asien, die Lepra unter Kontrolle halten konnten. Ruth Pfau gründete das „Marie Adelaide Lepra Centre", das heute 157 Zweigstellen in Pakistan unterhält. Dank für ihren bemerkenswerten Dienst waren zahlreiche Auszeichnungen und 1988 die Verleihung der pakistanischen Staatsbürgerschaft. Die deutsche Ärztin ist die erste Frau, die in Pakistan ein Staatsbegräbnis erhalten hat – nach dem Gründer des Staates Mohammad Ali Jinnah und dem bekannten Sozialarbeiter Abdul Sattar Edhi.
Ruth Pfau starb mit 87 Jahren am 10. August 2017 in Karachi im Aga Khan University Hospital.
(vatican news - ck)
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