Afrikanisches Kind auf der Suche nach Essen Afrikanisches Kind auf der Suche nach Essen 

UNO: Weltweit immer mehr Hunger

821 Millionen Menschen weltweit leiden aktuell Hunger und über 150 Millionen Kinder haben Wachstumsverzögerungen. Diesen Missstand prangert ein gemeinsamer Jahresbericht der Vereinten Nationen an.

Die Zahl der weltweit Hungernden sei wieder auf das Niveau von vor zehn Jahren angestiegen und es müsse dringend mehr getan werden, um das Ziel einer nachhaltigen Entwicklung zum „Null-Hunger“ bis 2030 zu erreichen.

In Südamerika und den meisten Teilen Afrikas verschlechtere sich die Lage, während sich die Zahl der Unterernährten in Asien verringert habe. Schlüsselfaktoren für die Verschlechterung seien vor allem Klimaveränderungen und Extreme wie Dürren und Überschwemmungen. Mit Anstieg der Temperaturen müsse der Fokus darauf liegen Weizen, Reis oder Mais in tropischen und gemäßigten Regionen klimaresistent anzubauen.

Im Zeitraum von 2011-2016 seien die Temperaturanomalien auf den landwirtschaftlich genutzten Flächen extrem gewesen, Regenzeiten hätten sich verschoben und so die Produktion und Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln stark verringert. Erschreckend, so der Bericht, dass in Asien fast jedes zehnte Kind unter fünf Jahren unterernährt sei, während dies in Lateinamerika nur für ein Kind unter 100 gelte. Besonders beschämend sei die Tatsache, dass man die Anämie bei Frauen im gebärfähigen Alter weltweit nicht habe eindämmen können: Weiterhin leide jede dritte Frau an Blutarmut mit erheblichen gesundheitlichen Folgen.

Fettleibigkeit auf dem Vormarsch

 

Fettleibigkeit bei Erwachsenen nehme hingegen immer mehr zu; mehr als jeder Achte Erwachsene auf der Welt sei betroffen: Besonders Nordamerika, aber auch Afrika und Asien verzeichneten einen Aufwärtstrend. Schlechter Zugang zu gesunder Nahrung wegen zu hoher Preise und eine generelle Ernährungsunsicherheit seien hier ausschlaggebend. 

Appell, jetzt zu handeln

 

Der Bericht verlangt mehr Maßnahmen, um den Zugang zu nahrhaften Lebensmitteln vor allem für die Schwächsten zu gewährleisten: Säuglinge, Kinder unter fünf Jahren, Schulkinder, Mädchen und Frauen im Teenageralter. Der Bericht fordert auch mehr Anstrengungen, auf den Klimawandel zu reagieren, um die Auswirkungen auf die Nahrungsmittelproduktion zu verringern.

In dem gemeinsamen Vorwort der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), des internationalen Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD), des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen (UNICEF), des Welternährungsprogramms (WFP) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) heißt es, die alarmierenden Anzeichen der verschärften Ernährungsunsicherheit seien eine klare Warnung, wie viel noch zu tun sei, wenn man eine Welt ohne Hunger und Unterernährung schaffen wolle.

(vatican news - ck)

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11. September 2018, 16:41