USA: Bischofskonferenz zieht Konsequenzen aus Missbrauchsskandal
Der Skandal um den früheren Washingtoner Kardinal Theodore McCarrick soll umfassend untersucht werden. Das teilte das Verwaltungskomitee der US-Bischofskonferenz (USCCB) am Mittwoch mit. Kardinal McCarrick werden der Missbrauch Minderjähriger sowie sexuelle Übergriffe auf Seminaristen vorgeworfen. Die Aufarbeitung sollen vor allem Laien, also Nichtgeistliche, voranbringen. Zudem sei die Einrichtung einer unabhängigen Stelle beschlossen worden, bei der Missbrauchsopfer vertraulich am Telefon oder online Vorwürfe gegenüber Bischöfen melden könnten. Von dort sollen die Beschuldigungen an die zuständigen kirchlichen wie auch zivilrechtlichen Behörden weitergeleitet werden.
Ferner will die USCCB Richtlinien für den Umgang mit Bischöfen erlassen, die wegen solcher Beschuldigungen ihr Amt verlieren. Drittens kündigte die Bischofskonferenz einen Verhaltenskodex für Bischöfe an, der den Umgang mit Missbrauchsfällen Minderjähriger und Erwachsener sowie mit Vertuschungsvorwürfen regeln soll. „Dies ist eine Zeit tiefer Gewissenserforschung“, hieß es in der Erklärung. Einige Bischöfe hätten Individuen und der ganzen Kirche großen Schaden zugefügt, indem sie ihre Autorität missbrauchten. „Die Bischöfe der Vereinigten Staaten geloben, zu heilen und zu beschützen mit aller Stärke, die Gott uns verleiht“, so der Text.
Nach den Vorwürfen gegen Ex-Kardinal McCarrick hatte im August ein umfangreicher Bericht über kirchliche Missbrauchsfälle im US-Bundesstaat Pennsylvania den Skandal ins Rollen gebracht. Inzwischen haben die Generalstaatsanwälte mehrerer weiterer Bundesstaaten Untersuchungen in Bistümern angekündigt.
(kna – ros)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.