Bischofsappell im chilenisch-bolivianischen Küstenstreit: Werkzeuge der Einheit sein
Hintergrund ist ein jahrelanger Rechtsstreit: der Pazifikkrieg, in dem Bolivien Ende des 19. Jahrhunderts die Pazifikküste verlor. Seither hat Bolivien die Wiedererlangung des 400 Kilometer langen Küstenstreifens zur Staatsangelegenheit gemacht, ja sogar den Internationalen Gerichtshof in Den Haag eingeschaltet.
Chilenische und bolivianische Bischöfe ziehen an einem Strang
In einer Pressemitteilung vom vergangenen Sonntag haben die Bischöfe der Bischofskonferenzen von Chile und Bolivien nun deutlich gemacht, dass sie an einem Strang ziehen. Als Teil Lateinamerikas seien die beiden Länder nicht nur „Brudervölker“, sondern bildeten eine geografische und kulturelle Einheit, die in zwischenmenschlichen Beziehungen und grenzüberschreitenden Zeichen der Volksreligiosität zum Ausdruck käme, so das gemeinsame Statement.
Angesichts des bevorstehenden Urteils des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag fühle man sich berufen, Werkzeug der Einheit zu sein und dem Wunsch Christi zu folgen: „Alle sollen eins sein“ (Joh 17,21). „Wir laden alle Katholiken und Menschen guten Willens in unseren beiden Ländern ein, über das hinaus, was der Gerichtshof beschließt, Werkzeuge der Integration, Gerechtigkeit und Einheit unter unseren Völkern zu sein und unser gemeinsames Werk als Brudervölker weiter voranzutreiben,“ so der Abschlussappell der lateinamerikanischen Bischöfe.
Papst Franziskus: im Küstenstreit für gemeinsamen Dialog
Bei seiner Apostolischen Reise nach Ecuador, Chile und Paraguay im Juli 2015 hatte sich auch Papst Franziskus in den Küstenstreit eingeschaltet, sich für einen offenen Dialog der beiden Länder ausgesprochen: „Brücken bauen statt Mauern aufrichten. Für alle Themen, so heikel sie auch sein mögen, gibt es gemeinsame Lösungen.“
(vatican news - skr)
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