Die Pflanze, die Romero säte
Christina Höfferer – Vatikanstadt
Kommenden Sonntag jedenfalls wird der lateinamerikanische Papst den vor dreißig Jahren ermordeten Erzbischof von San Salvador, Oscar Romero, heiligsprechen. Das ist zwar keine El-Salvador-Reise, aber doch eine wichtige Auszeichnung für die Kirche in dem Land.
Rosa Chavez kannte Oscar Romero gut und bringt das Charisma des zukünftigen Heiligen mit dem des Papstes in Zusammenhang. „Eine arme Kirche für die Armen, das ist eine wunderbare Sache,“ sagt Chavez, „das verbindet den Papst und Romero. Wir werden sehen, was der Papst am Sonntag sagen wird. Er wird bestimmt sehr beeindruckende Dinge sagen. Das ist ein besonderer Moment für die Kirche. Mit Romero bricht also wieder eine neue Zeit in der Kirche an.“
Schirmherr der Caritas
Am Samstag wird in den Vatikanischen Gärten der Rosenkranz zum Gedenken an Erzbischof Romero gebetet werden. Danach soll im römischen Stadtviertel EUR eine Skulptur, die Romero darstellt, enthüllt werden. Am Nachmittag gibt es dann eine feierliche Messe mit Zeugnissen über Bischof Romero; der Präsident von Caritas Internationalis, Kardinal Luis Antonio Tagle, wird sie zelebrieren, da Romero Schirmherr der Caritas ist.
Das Aroma Jesu für die Welt
Kardinal Chavez: „Es wäre verkürzend, jetzt nur an Romero allein zu denken. Denken wir lieber an die Pflanze, die Romero säte – Romero bedeutet ja Rosmarin. Diese Pflanze hat ein ganz bestimmtes Aroma. Dieses kann in der Küche verwendet werden. Und ganz ähnlich verhält es sich mit dem Aroma, dem Geist Jesu in der Welt.“
Erschossen während der Messe
Ebenfalls auf dem Romero-Programm: eine Nachtwache am Samstagabend in einer römischen Innenstadtkirche.
„Viele Menschen wollten, dass Romero vergessen wird, aber jetzt sehen wir, dass die Erinnerung an Romero sehr lebendig ist. Der Papst wird sie hochhalten. Mehr können wir uns gar nicht wünschen,“ so Kardinal Chavez. Geplant ist auch eine Foto-Ausstellung zu Oscar Romero, die von salvadorianischen Journalisten gestaltet wird. Die Ausstellung hat die Auswirkungen des gewaltsamen Todes von Monsignore Romero in der Welt zum Thema.
Von einer Kugel getroffen war der Kämpfer für die Armen am 24. März 1980 tödlich verwundet zusammengebrochen. Der Mordanschlag fand statt, während der Erzbischof die Messe in einer Spitalskapelle feierte.
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