Ägypten: Trauer um getötete Kopten
An diesem Samstag werden die Toten in der koptischen Queen Saint Mary & Prince Tadros-Kirche in Minya beigesetzt. Alle bis auf einen, so geht es aus der Liste der Opfer hervor, gehörten derselben Familie an. Unter den Opfern seien demnach auch ein 15-jähriger Junge und ein 12-jähriges Mädchen.
Der lokale Ableger der islamistischen Terrorvereinigung IS hatte die Verantwortung für den Anschlag übernommen, den er als Racheakt für die Verhaftung von „keuschen Schwestern“ durch die ägyptische Regierung bezeichnete. Den Terroristen zufolge seien bei dem Anschlag 13 Menschen getötet und 18 Menschen verletzt worden. Weitere Details gehen aus dem Statement der Terrorgruppe nicht hervor.
Der Anschlag wirft einen Schatten auf das Weltjugendforum, das an diesem Samstag in der Küstenstadt Sharm el-Sheik startet. Tausende von Jugendlichen aus der ganzen Welt werden erwartet, um über neue Projekte zu diskutieren, auch Präsident al-Sisi will an den Diskussionen teilnehmen. Der Anschlag sei ausgeführt worden, um die „Grundfesten der Nation zu erschüttern“, so al-Sisi direkt nach der Attacke. Gleichzeitig rief er dazu auf, den Kampf gegen Terrorismus weiterzuführen.
Immer wieder stehen die Christen, die als Verbündete al-Sisis gelten, im Fadenkreuz von Terroristen. Der letzte schwere Anschlag auf Kopten, die etwa 10 Prozent der ägyptischen Bevölkerung stellen, datiert auf Mai 2017. Damals kamen unter ähnlichen Umständen fast 30 Menschen ums Leben, die sich auf einer Pilgerfahrt in dasselbe Wüstenkloster befanden.
Kurz zuvor, im April 2017, kam es am Palmsonntag zu einem Doppelanschlag gegen Kirchen in Tanta (Nildelta) und Alexandria; Sicherheitsvorkehrungen rund um christliche Einrichtungen in Ägypten wurden seither spürbar verschärft.
(ap - cs)
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