Kamerun: Drei katholische Priester entführt
„Die drei Geistlichen waren am Samstag aufgebrochen, um den Opfern der Krise im englischsprachigen Gebiet zu helfen. Sie wurden mit ihrem Fahrer entführt. Bis zu diesem Sonntag haben wir keine Nachricht von ihnen, und niemand hat sich zu der Entführung bekannt", erklärte der Erzbischof.
Die Entführung der drei Priester erfolgt drei Tage nach der Ermordung eines aus Kenia stammenden Priesters vor der Kembong-Kapelle, in der Region Südwesten, durch „nicht identifizierte bewaffnete und mit Kampfmützen ausgestattete Personen“, so eine Erklärung des Verteidigungsministers Joseph Beti Assomo.
„Wir sind nicht weit vom Völkermord in Ruanda entfernt“
Über eigene Fernsehkanäle und soziale Netzwerke werfen englischsprachige Aktivisten der kamerunischen Armee vor, mit Chemikalien gegen Demonstranten vorzugehen. „Mehrere Zivilisten wurden am Donnerstag von der Armee hingemetzelt und mittels Chemikalien verbrannt. Wir sind nicht weit vom Völkermord in Ruanda entfernt. Die internationale Gemeinschaft muss eingreifen“, sagte der Aktivist Mark Bareta. Die Armee wies diese Anschuldigungen von sich.
Anglophone Krise seit 2016
In Kamerun begann die so genannte anglophone Krise im Oktober 2016 nach Forderungen anglophoner Anwälte und Lehrer, die behaupteten, vom frankophonen Gesetzgebungs- und Bildungssystem, das anderswo im Land vorherrscht, marginalisiert und unterdrückt zu werden. Ihre Proteste führten zu Streiks und schließlich auch zu tödlichen Zusammenstößen zwischen kamerunischen Sicherheitskräften und den Anhängern der Sezessionisten.
Die Gewalt im englischsprachigen Gebiet hat bereits viele Tote gefordert, sowohl bei den Verteidigungs- und Sicherheitskräften als auch bei unschuldigen Zivilisten.
(anadolu – hoe)
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