Proteste im Kongo im Vorfeld der Wahl Proteste im Kongo im Vorfeld der Wahl 

Dem. Rep. Kongo: Eine halbe Million Flüchtlinge aus Angola eingetroffen

In einer Erklärung der kongolesischen Bischofskonferenz (CENCO) heißt es, dass es sich um „einem nicht enden Wollenden Strom" von Menschen handelt. Die Bischöfe kritisieren die massenhafte Vertreibung von Menschen aus dem benachbarten Angola.

Christina Höfferer - Vatikanstadt

„Viele der Vertriebenen haben erklärt, dass sie von Seiten der angolanischen Polizei brutalen und schwerwiegenden Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt sind“, so die alarmierende Botschaft der Bischöfe an die vatikanischen Nachrichtenagentur Fides. Anfang Oktober erließen die Behörden Luandas einen Ausweisungsbefehl gegen kongolesische Migranten, die im informellen Bergbau im Nordosten Angolas beschäftigt sind.

Zurück in der Demokratischen Republik Kongo finden sich die Vertriebenen ohne Hilfe wieder. „Tausende von Kindern, Frauen, älteren Menschen, Kranken, Behinderten und gesunden Frauen und Männern werden Tag für Tag wahllos als ob sie eine Ware wären auf kongolesischem Boden entladen, und das in Gebieten, wo größte Unsicherheit herrscht, die Aufnahmefähigkeit völlig unzureichend ist, und ihnen kaum ein Minimum an Würde zugestanden wird“, verurteilt die kongolesische Bischofskonferenz: „Da die Menschen nicht wissen, wie sie das Grenzgebiet verlassen sollen oder wohin sie gehen sollen, wandern die meisten durch die Dörfer entlang der Grenze, wo sie von gutwilligen Menschen empfangen werden. Tausende sind in den Räumlichkeiten von Kirchen, Schulen und einigen öffentlichen Gebäuden untergebracht. In Ermangelung ausreichender Räumlichkeiten lagern andere in provisorischen Unterkünften, wo sie die Nacht im Freien verbringen.“

Wunden der Kamuina Nsapu Krise in der Provinz Kasai

Die größte Zahl der aus Angola vertriebenen Menschen verzeichnet die Provinz Kasai, die noch immer die Wunden der Kamuina Nsapu Krise trage, die die Region vor etwa einem Jahr verwüstete, berichten die Bischöfe. Allein in Kamako leben 206.680 Menschen, eine Zahl, weit über dem Fassungsvermögen des kleinen Dorfes. „Die Massenvertreibung der Kongolesen findet zwei Monate vor den Parlamentswahlen in der Demokratischen Republik Kongo statt und birgt die Gefahr, den normalen Verlauf dieses wichtigen Ereignisses zu unterbrechen, das seit langem vom kongolesischen Volk erwartet wird“, betonen die Bischöfe, die auch sagen, dass sie „besorgt sind über den Frieden zwischen der Demokratischen Republik Kongo und Angola, die mehr als 2.000 Kilometer Grenze mit vielen ethnischen Gruppen verzeichnen, die beide Länder umfassen“.

Bischöfe appellieren an die Regierungen

Die Bischöfe fordern die Regierung in Kinshasa auf, dringend Programme zur sozialen und wirtschaftlichen Wiedereingliederung der Vertriebenen zu verwirklichen. Die Afrikanische Union und die SADC (Wirtschaftsgemeinschaft des südlichen Afrikas, zu der Angola und die Demokratische Republik Kongo gehören) fordern die Regierungen von Luanda und Kinshasa zum Dialog auf, „damit sie gemeinsam eine Lösung für das Problem der Kongolesen finden können, die sich in einer irregulären Situation in Angola befinden“.

(fides/vatican news)
 

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06. November 2018, 10:09