Slowakei: Behörden prüfen Missbrauchsvorwurf gegen Bischof neu
Zur neuerlichen behördlichen Prüfung des Falls erklärte der Sprecher des Eparchen, Martin Mraz, gegenüber dem TV-Sender Markiza, Chautur respektiere die Entscheidung der Kreisprokuratur und werde sich einer weiteren Untersuchung nicht widersetzen, da er keinen Missbrauch begangen habe. Der Bischof habe erwartet, dass es noch einige Fragen geben werde, weil die Causa die öffentliche Meinung erregt habe. Eine strafrechtliche Verfolgung ist nach Angaben des TV-Senders nicht eingeleitet worden.
Outing im Fernsehen
Eine 40-jährige heute in Irland lebende Frau hatte den amtierenden Familienbischof der Slowakischen Bischofskonferenz im November 2017 in einer Fernsehsendung mit dem Vorwurf konfrontiert, dass er sich in ihrer Kindheit sexuell an ihr vergangen habe. Chautur, der dem Redemptoristenorden angehört, wies die Anschuldigungen, die sich auf den Zeitraum von 1985 bis 1995 beziehen, entschieden zurück. Im vergangenen August lehnten die slowakischen Behörden eine Strafanzeige in dem Fall ab.
Radio Lumen: Dem Opfer helfen
Das katholische Radio Lumen verwies darauf, dass Chautur bereits nach den ersten Anschuldigungen erklärt habe, die Kirche müsse bei jedem Missbrauchsfall nicht an erster Stelle fragen, wie sie den eigenen guten Namen retten kann, sondern wie sie dem Opfer helfen kann. Das ganze Problem enthalte aber auch eine Lehre: dass man sich für eine ordentliche Untersuchung Zeit lassen müsse und wie wichtig es sei, Fälle richtig in die Hand zu nehmen und auch zwischen den Zeilen zu lesen.
Der 61-jährige Chautur wurde 1992 zum Bischof der mit Rom unierten griechisch-katholischen Kirche geweiht. Er war zunächst Weihbischof in der Erzeparchie Presov. Ab 1997 war er zunächst Apostolischer Exarch in Kosice. Seit 2008 ist er Bischof der dort neu errichteten griechisch-katholischen Diözese (Eparchie).
(pm - hoe)
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