Ukraine: Vereinigungskonzil für neue ukrainisch-orthodoxe Kirche
Das nächste Treffen des Heiligen Synods, des Leitungsgremiums des Ökumenischen Patriarchats, findet vom 27. bis 29. November statt. In Vorbereitung darauf hat das Ökumenische Patriarchat von Konstantinopel seinen Beschluss bekräftigt, der orthodoxen Kirche der Ukraine die Eigenständigkeit zu gewähren.
Konstantinopel befürwortete jedoch nicht nur die Bildung einer eigenständigen ukrainisch-orthodoxen Kirche, sondern erkannte auch zwei vom orthodoxen Moskauer Patriarchat abgespaltene Kirchen in der Ukraine an und hob den verhängten Kirchenbann gegen deren Oberhäupter Filaret und Makarij auf. Die russisch-orthodoxe Kirche hat in dem Streit die eucharistische Gemeinschaft mit Konstantinopel aufgekündigt.
Auch Wahl eines ukrainisch-orthodoxen Primas geplant
Bei dem Sobor soll auch die Wahl des Primas der neuen ukrainischen orthodoxen Kirche erfolgen. Patriarch Filaret schrieb in einem Statement, dass das Kirchenrecht zwar keine Eigen-Nominierung erlaube, aber ihm berichtet worden sei, dass die Bischöfe des Kiewer Patriarchats ihn zur Wahl als Primas vorschlagen würden. Ohne direkt Stellung zu nehmen, stellte Filaret fest: „Ich habe eine klare Vision, wie wir weiter vorgehen sollten, und unsere Partner im Dialog wissen darüber Bescheid.“
Der US-Experte Peter Anderson vermutet, dass die Veröffentlichung des Statements von Filaret und des Kommuniqués des Vereinigungskonzils koordiniert war. Das Statement von Filaret enthalte zwar einen Verzicht auf die Nominierung und Wahl zum Primas, jedoch war in den vergangenen Wochen die Frage einer eventuellen Wahl Filarets zum Oberhaupt der neuen Kirche mehrfach diskutiert worden.
(kap - hs)
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