Äthiopien/Eritrea: Bischof schildert labile Lage am Horn von Afrika
Christina Höfferer - Vatikanstadt
Giorgio Bertin: In den vergangenen Monaten hat es hier große Fortschritte gegeben, was Äthiopien und Eritrea betrifft und auch Somalia. Ich denke jedoch, dass die Situation noch immer schwierig bleibt. Die Leute erzählen mir, dass sie Angst habe, der Premierminister von Äthiopien sei vorausgeprescht. Ich denke, es geht voran, aber ich gebe auch zu bedenken, dass man nicht voreilig agieren solle. Nach den Spannungen und kriegerischen Handlungen, vor allem in Eritrea und in Somalia, wurden politisch-militärische Tatsachen geschaffen, die ein gewisses Gefühl der Sicherheit im Land verbreiten können.
Der Friedensprozess müsse weitergeführt werden, so Bertin, jedoch gebe es Widerstände, vor allem in Äthiopien, aber auch in Eritrea. Wie sieht die Situation in Bezug auf das nahende Weihnachtsfest aus, haben wir Giorgio Bertin gefragt.
Giorgio Bertin: In den drei Staaten wird Weihnachten an unterschiedlichen Tagen gefeiert. Die meisten Christen in Äthiopien und in Eritrea sind ja orthodox. Also feiern sie Weihnachten am 7. Januar. Für uns hier in Dschibuti wird Weihnachten am 25. Dezember sein. Die meisten Spannungen werden jedenfalls in Somalia zu spüren sein. Denn dort hat die Regierungen die islamistischen Fundamentalisten nicht im Griff.
Insgesamt jedoch zeigt sich Giorgio Bertin zuversichtlich, dass die Weihnachtsfeiern in Dschibuti am 25. Dezember in einer frohen und heiteren Weise von den Gläubigen begangen werden können. Vor allem äußert er die Hoffnung, dass die großen Spaltungen zwischen der Zentralregierung und fünf, sechs regionalen Machthabern in Somalia überbrückt werden können. In Bezug auf den für Februar geplanten Besuch von Papst Franziskus in Abu Dhabi stellt der Bischof fest, dass es sich um ein sehr wichtiges und mutiges Signal in Hinblick auf ein brüderliches Zusammenleben der Religionen handle, welches auch auf das Horn von Afrika ausstrahlen werde.
(vatican news)
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